Regensburg: Flüchtlinge wollen Pfarrheim nicht verlassen – Polizei vor Ort

Die seit zwei Wochen unter kirchlicher Obhut stehenden Flüchtlinge aus dem Balkan wollen das Pfarrheim in
Regensburg nicht freiwillig verlassen. „Wir gehen nicht raus“, sagte Albana Ademi aus dem Kosovo am Mittwoch. Die 36 Kinder und Erwachsenen unter anderem aus Albanien, Mazedonien und Serbien fühlten sich von der katholischen Kirche unter Druck gesetzt, erläuterte die Sprecherin der Gruppe. „Sie wollen, dass wir das Pfarrheim verlassen. Aber wir haben die Tür geschlossen.“

Vor dem Pfarrheim St. Emmeram verstärkte die Polizei unterdessen ihre Präsenz. Ein Sprecher dementierte aber Angaben des Bayerischen Flüchtlingsrates, wonach eine Räumung des Pfarrheimes bevorstehe.
„Die Information ist falsch“, sagte Marco Müller. Auch das Bistum Regensburg versicherte, es habe keine Räumung veranlasst.

Die Flüchtlinge hatten Anfang Juli Zuflucht im Regensburger Dom gesucht und dort fast eine Woche ausgeharrt, ehe sie in das Pfarrheim umzogen. Mit ihrer Aktion wollen sie für ein Bleiberecht und gegen die Einstufung einiger Balkan-Staaten als sichere Herkunftsländer demonstrieren.