Pflegeverbände fordern Reformen und bessere Rahmenbedingungen

Der Bayerische Landespflegerat fordert deutliche Reformen und bessere Rahmenbedingungen in der Pflege. In der Pandemie werde sichtbar, dass Pflege vielerorts nur unter größten Belastungen zu bewältigen sei, sagte die Vorsitzende Edith Dürr anlässlich des Tages der Pflege an diesem Mittwoch. «Es ist längst Zeit für einen politisch und gesellschaftlich getragenen Paradigmenwechsel mit entsprechenden Strukturveränderungen in der Pflege.»

«Wir erwarten – jenseits von Wahlkampfgetöse – konkrete, spürbare und realistische Signale von Seiten der politisch Verantwortlichen», erklärte Dürr. Der breite Konsens alleine, dass gute Pflege Geld koste, genüge nicht mehr. Der Landespflegerat ist ein Zusammenschluss von Berufsverbänden, Schwesternschaften und Organisationen aus dem Pflegebereich.

Auch das Bayerische Rote Kreuz (BRK) fordert Reformen in der Pflege – und die Absicherung von Mitarbeitern vor den Spätfolgen einer CoronaInfektion. «Die Anerkennung als Berufskrankheit muss unbürokratisch möglich sein – das Erbringen eines Nachweises über eine Coronavirus-Infektion im beruflichen Umfeld ist in vielen Fällen unmöglich», sagte BRK-Vizepräsidentin Brigitte Meyer.

Dies gelte insbesondere dann, wenn die Krankheit ohne Symptome verlief, aber Monate später Folgen aufträten, die bis hin zur Berufsunfähigkeit führten. Grundsätzlich müssten die «übermenschlichen und oft auch selbstlosen Leistungen der Pflegenden» in der Pandemie nun zu politischen Reformen führen, forderte Meyer. Nötig seien grundlegende Anpassungen, Verbesserungen und Aufwertungen der Pflegeberufe. «Die Veränderungen müssen von menschenwürdiger Pflege und balancierten Arbeitsbedingungen geprägt sein.»