Zwei Schwammerl erstmals in Bayern nachgewiesen

Pilze gelten in der Wissenschaft oft als vergessene Lebewesen. Hauptsächlich, weil sie im Vergleich zu Tieren und Pflanzen relativ unerforscht sind. Dass es noch viel Entdeckungspotential

gibt, zeigte jüngst wieder die Pilzwoche im Waldgeschichtlichen Museum St. Oswald. Bei der von der Deutschen Gesellschaft für Mykologie und dem Nationalpark Bayerischer Wald organisierten Tagung von Experten aus der ganzen Republik wurden bei Exkursionen allein zwei Pilzarten gefunden, die zuvor noch nie in Bayern nachgewiesen wurden.

„Und Entdeckungen dieser Art stehen uns noch einige bevor“, erzählt Peter Karasch, der beim Nationalpark für das Projekt Funga des Böhmerwaldeszuständig ist. Dabei soll auch mit Hilfe von

Bürgerbeteiligung die Pilzvielfalt des Grenzgebiets zwischen Bayern, Böhmen und Oberösterreich genau unter die Lupe genommen werden. Bis zu 4000 verschiedene Arten vermuten die Forscher in

der Region, sicher nachgewiesen sind bisher aber nur knapp 3000. Wer mitforschen und etwa an Pilzexkursionen teilnehmen will, kann sich bei Peter Karasch (peter.karasch@npv-bw.bayern.de) melden.

Einer der beiden Erstfunde für Bayern ist der Pilz Antrodiella niemelaei. Diese Art wächst an abgestorbenen Weidenästen und wurde zuvor auch im restlichen Deutschland erst einmal sicher

nachgewiesen. Der zweite Neuling für den Freistaat nennt sich Skeletocutis stellae. Der Knorpelporling gedeiht an mächtigen Tannenstämmen, braucht also besonders alte Wälder, wie man

sie etwa in der Mittelsteighütte oder der Rachelseewand findet. Auch dieser Pilz wurde zuvor erst einmal in Deutschland gefunden.

Bildunterschriften:

Bild 1:

Der Pilz Antrodiella niemelaei wächst auf abgestorbenen Weidenästen. (Foto: Dr. Matthias Theiß)

 

 
© Foto: Peter Karasch/Nationalpark