Wolbergs‘ Ehefrau sagt als Zeugin aus

Mit Spannung wird im Korruptionsprozess um den suspendierten Regensburger Oberbürgermeister Joachim Wolbergs die Zeugenaussage von dessen Ehefrau Anja erwartet. Die 49-Jährige soll am Donnerstag im Zusammenhang mit dem Verkauf von vergünstigten Wohnungen an Wolbergs‘ Mutter und Schwiegermutter vor dem Landgericht Regensburg aussagen. Die Wohnungen sollen laut Anklage jeweils etwa 50 000 Euro günstiger verkauft worden sein. Wolbergs und seine Frau leben in Trennung.

Am Montag hatte der mitangeklagte Bauunternehmer Volker Tretzel gesagt, die an Wolbergs‘ Mutter verkaufte Vier-Zimmer-Wohnung sei ein „Ladenhüter“ gewesen. Auch ein als Zeuge geladener Vertriebsmitarbeiter Tretzels betonte, die Wohnung sei schwer zu vermitteln gewesen und deswegen vergünstigt verkauft worden.

Wolbergs muss sich wegen Vorteilsannahme und Verstoßes gegen das Parteiengesetz verantworten. Es geht in dem Prozess unter anderem um die Frage, ob bei der Vergabe eines Bauprojektes an Tretzel dessen Spenden an die SPD eine Rolle gespielt haben. Tretzel werden Vorteilsgewährung und Beihilfe zum Verstoß gegen das Parteiengesetz vorgeworfen. Ebenfalls angeklagt sind der frühere Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion, Norbert Hartl, sowie ein ehemaliger Mitarbeiter Tretzels.(dpa)

© Anja Wolbergs bei ihrer Buchvorstellung charivari/he