Wo sind heuer eigentlich die ganzen Wespen?

Ist es Ihnen schon aufgefallen? Heuer gibt’s deutlich weniger Wespen als letztes Jahr.
Eigentlich wäre genau jetzt in den letzten Sommermonaten Wespen-Hochzeit. Was ist da los?
Sebastian Will vom Charivari Frühstücksradio hat sich für Sie bei Jan-Erik Ahlborn aus Altessing im Landkreis Kelheim schlau gemacht. Der ist Schädlingsbekämpfer und hat sich auf das Umsiedeln von Wespen und Hornissen spezialisiert. Der Wespenspezialist bestätigt:

„Heuer haben wir deutlich weniger Aufträge als letztes Jahr.“

Wespen lieben es nämlich trocken und das feuchte Winter- und Sommerwetter hat ihnen ordentlich zu schaffen gemacht. Ahlborn versteht, dass viele Leute die gelb-schwarzen Plagegeister nicht mögen. Aber Wespen haben auch ihre nützlichen Seiten:

Man muss sich vorstellen, dass ein großer Wespenstaat zur Hauptzeit, also jetzt im August, ca. ein halbes Kilo Insekten pro Tag – dabei reden wir jetzt von Bremsen, Fliegen, Stechmücken, also all das was uns jetzt auch nicht gerade wohlgesonnen ist – wegfängt und es als Nahrung für ihre Larven vertilgt.“

Weniger Wespen, dafür mehr Stechmücken. Irgendwas sticht halt immer…

Wespenspezialist Jan-Erik Ahlborn hat uns auch erklärt, was der größte Fehler ist, den wir machen bevor wir gestochen werden.
Noch schlimmer als wild Rumfuchteln ist das nämlich das Wegpusten.

Wir atmen ja Sauerstoff ein und das Kohlendioxid atmen wir aus als Verbrauchsstoff. In einem Nest leben und atmen ja auch ganz viele Wespen. Und da herrscht also ein Level an diesem Kohlendioxid vor. Wenn die Aufregung steigt, weil halt irgendjemand jetzt das Nest berührt hat, dann steigt dieser Pegel an und versetzt alle verteidigunswilligen und –bereiten Wespen in diesen Zustand der Verteidigung. Und nichts anderes geschieht dann, wenn ich der Wespe genau dieses entgegenpuste. Die wird automatisch in einen Alarmzustand versetzt und wird eventuell genötigt zuzustechen.“

Gut, dass es heuer nicht so viele Wespen wie letztes Jahr gibt. Deshalb sind die auch nicht so aggressiv, weil es noch genug Futter für alle gibt! Wer Hunger hat, bekommt halt einfach schnell schlechte Laune.

Danke an unseren Wespenspezialisten Jan-Erik Ahlborn – HIER gehts zu seiner Homepage.