Wirteverband offen für Lockerungen für Corona-Geimpfte

Der bayerische Hotel- und Gaststättenverband kann sich gelockerte Corona-Regeln für Geimpfte gut vorstellen. Auch Kindergärten verlangten Impfungen. Und wenn 50 Menschen im Gasthaus zusammen feiern wollen «und alle geimpft sind, warum nicht?», sagte Verbandspräsidentin Angela Inselkammer am Dienstag in München: «Ich würde da relativ pragmatisch vorgehen.»

Die Wirte vertrauten voll auf die Zusage der Bundesregierung, mit den November- und Dezemberhilfen 75 Prozent des entgangenen Umsatzes ersetzt zu bekommen – auch wenn sie bislang noch «keine wesentlichen Zahlungen erhalten» hätten. Allerdings hätten viele Wirte schon ihre gesamten Ersparnisse samt Altersvorsorge eingesetzt und sich verschuldet, «57 Prozent der Betriebe sehen sich in ihrer Existenz gefährdet» sagte Inselkammer. «Die Not ist brutal.»

Auf der anderen Seite hätten viele Menschen erfahren, dass das Leben ohne die Wirtshäuser ärmer sei: «Wenn wir wieder aufsperren, wird die Nachfrage sehr groß sein», sagte Inselkammer. Aus der Not heraus hätten auch viele Wirte mit dem Außer-Haus-Verkauf Geld verdient oder andere neue Konzepte ausprobiert. Davon werde manches bleiben, auch wenn es immer nur ein Zusatzgeschäft sein könne.