Vögel im Landkreis Cham an verbotenem Gift gestorben

Erneut sind im Landkreis Cham Vögel vergiftet worden. Wie der Landesbund für Vogelschutz heute mitteilt, starben heuer bereits 37 Vögel an dem hochtoxischen Kontaktgift Carbofuran. Damit hat sich die Zahl der illegal getöteten Vögel im Landkreis Cham seit 2017 auf rund 60 erhöht.

Das als Insektizid eingesetzte Gift ist seit 2007 in der EU verboten. Unklar ist, ob die getöteten Vögel gezielt ausgelegte Giftköder gefressen haben. „Genauso wie es die Greifvögel und Stare erwischt hat, stellen möglicherweise ausgelegte Giftköder auch für Kinder und Hunde eine echte Gefahr dar“, warnt LBV-Landesfachbeauftragter Dr. Andreas von Lindeiner. Der LBV hat Anzeige erstattet und mit der Gregor Louisoder Umweltstiftung 1.000 Euro Belohnung für Hinweise an die Polizeidienststelle in Cham ausgesetzt, die zur Ermittlung des Täters führen. Hinzu kommt aktuell ein aufgefundener Schwarzmilan, der ebenfalls Vergiftungserscheinungen zeigt und dessen Überleben derzeit ungewiss ist.

 Wegen des Verdachts auf Giftköder appellieren der LBV und die Gregor Louisoder Umweltstiftung (GLUS) an alle Eltern im Süden der Stadtgebiete Cham und Roding, ihre Kinder nichts Verdächtiges anfassen zu lassen. Alle Hundehalter sollten ihre Tiere an die Leine nehmen. Denn das hochtoxische Gift Carbofuran wirkt bereits bei Hautkontakt und führt selbst in geringen Dosen zu Krämpfen. „Der Schutz der Öffentlichkeit ist ein zentrales Anliegen wie auch die Aufklärung der Vergiftungsfälle“, sagt Franziska Baur, GLUS-Fachreferentin für Naturschutz. „Wir werden nicht weiter zusehen, wie langjährige Schutzbemühungen um bedrohte, einheimische Tierarten durch illegale Tötung mit qualvollen Methoden – wie Vergiftung – zunichte gemacht werden und dafür sorgen, dass solche Straftaten in Bayern künftig strikter verfolgt werden!“