Der Autozulieferer Vitesco sieht sich trotz der trüben Konjunkturaussichten weiter in der Spur. «Was unsere Kunden bestellen, ist ungebrochen hoch», sagte Vorstandschef Andreas Wolf im Gespräch mit der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. «Wenn wir mehr produzieren könnten, würde es abgenommen werden.» Der Chef des im SDax notierten Antriebsspezialisten erwartet zudem eine immer bessere Versorgung auch mit den knappen Halbleitern, welche die Autobranche schon längere Zeit belastet. «Es ist jetzt schon besser geworden mit der Teileverfügbarkeit und der Ausblick 2022 und 2023 zeigt nochmal eine Verbesserung.» Die Anzahl der Komponenten, die der Konzern selbst als kritisch einstufe, habe sich deutlich reduziert.
Vor allem die Autozulieferer wie Vitesco oder auch die ehemalige Konzernmutter Continental litten unter der eingeschränkten Produktion der Autobauer, bei denen einzelne fehlende Teile wie Elektronikchips das Fertigstellen der Fahrzeuge verhinderte. Während die Autobauer die weiter hohe Nachfrage nach Autos am Markt in steigende Preise ummünzen können und die Probleme so bisweilen auffangen, stecken Zulieferer häufig in der Klemme, weil die Preise für die eigenen Teile oft mit den Kunden nachverhandelt werden müssen.
Die schwache Produktion der vergangenen Quartale sorgt nun aber für einen kräftigen Schwung, wie Wolf sagte. «Die leeren Höfe bei den Autohändlern aufzufüllen, um Kundenwünsche befriedigen zu können, das erzeugt eine riesige Nachfrage.» Auch das chinesische Geschäft laufe nach den strikten regionalen Covid-Lockdowns «wieder ganz vernünftig an».