Normalerweise wären jetzt in dieser Jahreszeit viele Weihnachtskonzerte und der Vorverkauf für Veranstaltungen im nächsten Jahr würde losgehen – aber nicht in Zeiten von Corona.
Veranstalter und Künstler machen die härteste Zeit durch, die sie jemals erlebt haben, hat uns der Regensburger Veranstalter Alex Bolland gesagt:
„Das ist das schwerste Jahr, das wir bisher hatten. Das gilt für die ganze Kulturbranche. Damit steht und fällt auch der Beruf des Musikers und des Technikers. Das hängt ja alles noch mit dran. Am Anfang haben wir das Ganze wohl nicht so realistisch eingeschätzt, was das bedeutet oder wie lange sich das hinziehen würde. Man versucht jetzt zu planen, was planbar ist und das ist aktuell natürlich sehr wenig…“
Veranstalter Bolland versucht, wie seine Kollegen, Veranstaltungen möglichst nicht abzusagen, sondern zu verschieben. Das soll der Branche eine Perspektive im neuen Jahr geben.
„Ich habe für mich selbst entschieden, dass ich auch Veranstaltungen durchführe, wenn ich dabei nur auf Null rauskomme. Damit die Künstler und Techniker auch Leben können. Wichtig, dass das System überhaupt wieder anlaufen kann und dass es nach der negativen Zeit auch wieder was Positives gibt.“
Noch ist nicht absehbar, wann die Kultur wieder aufleben kann, sagt Bolland.
„Ich hab am Anfang die Soforthilfe relativ schnell und unkompliziert bekommen. Das hat für die ersten zwei/drei Monate ganz gut ausgereicht und dann hatte ich das Glück, dass ich im Sommer, als die Lage sich entspannt hatte, das Palazzo-Festival veranstalten durfte und dass das auch gut angenommen wurde. Jetzt wird es natürlich erst richtig spannend. Jetzt geht es ums Eingemachte, nicht nur für die Veranstalter, sondern auch für die Künstler. Jetzt hängt viel davon ab, ob die versprochenen November- und Dezemberhilfen auch wirklich so schnell ankommen und unkompliziert anlaufen.“
Ab Februar plant Alex Bolland wieder vorsichtig mit Veranstaltungen und geht bereits jetzt in den Vorverkauf für das Lappersdorfer Zeltfestival und das Palazzo Festival in Regensburg. Der Regensburger Veranstalter findet, die Kulturbranche braucht unbedingt eine Perspektive.