Trump neuer US-Präsident: Reaktionen aus Politik und Wirtschaft in Ostbayern

Der überraschende Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl hat auch politische und wirtschaftliche Reaktionen in Niederbayern und der Oberpfalz hervorgerufen:

Der SPD-Bezirksvorsitzende Franz Schindler aus Schwandorf schließt nicht aus, dass es unter Präsident Trump Einschnitte im US-Militärhaushalt gibt. Das könnte auch Standorte in der Oberpfalz betreffen, sagte Schindler. Mit Hinblick auf das deutsch-amerikanische Verhältnis meint der Schwandorfer aber auch, dass die USA nach Präsidenten wie Reagan oder Bush auch einen Donald Trump überstehen werde. Schindler hatte mit anderen Politikern die Wahlnacht im Landtag mitverfolgt.

Der Sieg von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl hat auch die Europa-Politiker aus Niederbayern und der Oberpfalz überrascht. Der CSU-Abgeordnete und Fraktionschef, Manfred Weber, wertet das Ergebnis als Weckruf für Europa. „Die Botschaft für uns ist: Auf Europa kommt es in den kommenden Jahren an“, erklärte der CSU-Politiker aus dem Kreis Kelheim. Ebenfalls mit Sorge betrachtet Ismail Ertug aus Amberg den Wahlausgang. Der SPD-Politiker sprach in einer ersten Reaktion davon, dass die Reichen profitieren werden, nicht die Verlierer des Kapitalismus. Ertug bezeichnete Trump als Symptom für die Auto-Immunerkrankung der Welt.

Der Wahlsieg von Donald Trump in den USA sorgt an auch an Börsen und Aktienmärkten für Verwerfungen. Es geht die Angst um vor negativen Folgen auf den Welthandel. Professor Jürgen Jerger lehrt an der Uni Regensburg Internationale und monetäre Ökonomik. Er schließt nicht aus, dass auch die Oberpfalz die Folgen von Trumps Wahlsieg zu spüren bekommt, denn viele Unternehmen aus der Region exportieren in die USA. Schon am Vormittag reagierten die Börsen in Asien mit Kursverlusten.

Der Bürgermeister von Hohenfels im Landkreis Neumarkt, Bernhard Graf, geht nicht davon aus, dass der Wahlsieg von Donald Trump negative Folgen für seine Gemeinde haben wird. Er erwarte keine Einschnitte, sagte Graf schon vor Bekanntwerden des Ergebnisses. Sowohl Trump als auch seine unterlegene Mitbewerberin Hillary Clinton seien laut dem Bürgermeister eher Pro-Militär eingestellt. Hohenfels ist wirtschaftlich eng mit der US-Armee verbunden. 500 Soldaten oder Angehörige leben in der Gemeinde, örtliche Firmen bekommen viele Aufträge auf dem Truppenübungsplatz.