Streit bei Autozulieferer Grammer

 Beim Autozulieferer und Sitzehersteller Grammer in Amberg
zeichnet sich ein Streit um die Ausrichtung des Unternehmens ab. Die
Investoren Cascade und Halog, hinter denen die bosnische
Investorenfamilie Hastor steht, wollen den Aufsichtsrat weitgehend
neu besetzen und Vorstandschef Hartmut Müller das Vertrauen
entziehen. Das teilte das Unternehmen am Dienstag in Amberg mit.

Die Familie Hastor war über ihre Beteiligungsgesellschaft Eastern
Horizon und deren Autozulieferer Prevent an dem Zulieferstreit mit
Volkswagen im vergangenen Sommer beteiligt. Cascade und Halog hielten
laut zuletzt veröffentlichten Stimmrechtsmitteilungen jeweils gut 10
Prozent an Grammer. Grammer lehnt die Forderung nach der
Einflussnahme auf die Gremien ab.

Cascade habe die Einberufung einer Hauptversammlung sowie den
Austausch von fünf der sechs Aufsichtsräte gefordert, hieß es. Die
Hintergründe und Ziele der Beteiligung von Cascade und Halog an
Grammer seien jedoch nach wie vor nicht bekannt. Das Unternehmen
warnt vor einer Kontrollübernahme durch einen Minderheitsaktionär.
Wesentliche Kunden verfolgten die Entwicklung der Aktionärsstruktur
und den Anteilsbesitz der Familie Hastor genau, hieß es in der
Mitteilung.