Der Deutsche Städtetag hat sich für eine Anpassung der Teststrategie in der Corona-Pandemie ausgesprochen. Städtetagspräsident Markus Lewe sagte der Deutschen Presse-Agentur nach den Beratungen von Bund und Ländern, für mehr Test-Kapazitäten könnte die Nutzung sogenannter POC-PCR-Tests helfen, die ohne Labor auskommen und schnelle Ergebnisse lieferten. „Dafür müsste dann aber auch die Finanzierung für diese Test verbessert werden. Wir könnten uns außerdem vorstellen, bei der Freitestung aus Isolation und Quarantäne noch mehr mit zertifizierten Antigen-Tests zu arbeiten statt mit PCR-Tests.“
Wegen Engpässen bei den PCR-Tests soll es Priorisierungen geben: Bund und Länder verweisen auf einen Beschluss der Gesundheitsminister, wonach besonders gefährdete Menschen und deren Betreuer und Behandler Vorrang haben sollen, also etwa Bewohner und Personal von Pflegeheimen. Zudem will man sich um mehr Kapazitäten für PCR-Tests bemühen. Generell wollen Bund und Länder die Corona-Maßnahmen vorerst nicht verschärfen. Es gelte jetzt, Kurs zu halten, hatte Kanzler Olaf Scholz (SPD) gesagt
Städtetagspräsident Lewe begrüßte diesen Kurs. Der CDU-Politiker und Oberbürgermeister der Stadt Münster sagte: „Es macht uns Sorgen, dass sich die Omikron-Infektionen mit ungebremster Dynamik weiter ausbreiten. Deshalb müssen wir weiter umsichtig sein. Wichtig ist auch, die Regeln immer wieder zu überprüfen und wo nötig, nachzujustieren.“ Deshalb sei es richtig, dass Bund und Länder die PCR-Tests priorisieren wollen. „Das hilft, damit die Beschäftigten in Krankenhäusern, Pflegeeinrichtungen sowie die vulnerablen Gruppen besonders geschützt werden.“
Vor allem die Impfkampagne müsse auf Hochtouren weiterlaufen, so Lewe: „Viele Menschen fragen drei Monate nach der Booster-Impfung jetzt bereits Termine für die vierte Impfung an. Die Städte unterstützen die vielfältigen Impfangebote mit ihren Kräften und Know how vor Ort. Bund und Länder müssen nach den Ankündigungen aber noch klar sagen, in welchem Umfang die kommunalen Impfzentren und Impfstellen weiter vorgehalten werden sollen und konkrete Zusagen zur Kostenübernahme machen.“ (dpa)