Söder hofft auf erste Corona-Impfungen in Bayern noch 2020

Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hofft, dass noch in diesem Jahr mit den Corona-Impfungen in Bayern begonnen werden kann – und kündigte spezielle Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Impfpräparate vor Anschlägen an. «Es ist eine große Hoffnung und eine gute Botschaft, das möglicherweise noch im Dezember geimpft werden kann», sagte der CSU-Chef der «Augsburger Allgemeinen» (Donnerstag) mit Blick auf die voraussichtliche europäische Zulassung des Biontech-Impfstoffes am 21. Dezember.

Die Berliner Senatsverwaltung als Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz hatte Mittwochabend mitgeteilt, dass sich die Bundesländer auf einen Beginn der Impfungen am 27. Dezember einstellen. Dies sei Ergebnis einer Schaltkonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), hieß es auch aus Regierungskreisen. Die konkreten Impfstoff-Chargen müssen auch noch vom bundeseigenen Paul-Ehrlich-Institut geprüft werden.

Massenimpfungen seien die beste Langzeitstrategie gegen Corona, betonte Söder. «Der Schutz funktioniert eigentlich nur wirksam mit der Impfung.» Die Logistik in Bayern sei startbereit: «Wir haben über hundert Impfzentren, und insgesamt 3000 Ärzte wollen zur Verfügung stehen», so Söder. «Das müsste ganz gut funktionieren, wenn der Impfstoff in Bayern noch in diesem Jahr kommt.» Nach Angaben des Gesundheitsministeriums könnten täglich mehr als 30 000 Menschen in Bayern geimpft werden.

Weiter sagte der Regierungschef, man müsse den Impfstoff davor schützen, dass er geklaut oder zerstört werde. Es gebe im Netz «alle möglichen Drohungen».

Deutschland befinde sich in der schwierigsten Phase der ganzen Pandemie: «Aus der Seuchen-Geschichte weiß man, die zweite Welle ist immer die schlimmere, weil viele Menschen die Gefahr unterschätzen, wenn man die erste Welle gut überstanden hat», sagte Söder. «Jetzt sind wir weit über 20 000 Neuinfektionen am Tag, das können wir nicht mehr verkraften», sagte er zu den bundesweiten Zahlen.