Gutachten bestätigt Probleme des Alex Verkehrs: Verbindliches Maßnahmenpaket wird abgearbeitet
Das Gutachten im Auftrag der Bayerischen Eisenbahngesellschaft identifiziert Ursachen und Lösungsansätze für Qualitätsprobleme beim Alex / Maßnahmenpaket in die Wege geleitet, um Wartung und Instandhaltung von Fahrzeugen zu verbessern / Änderungen am Betriebskonzept bei Neuausschreibung geplant
Die am Verkehr des Alex Beteiligten setzen ein umfangreiches Maßnahmenpaket um. Mit ihm sollen die vorhandenen Qualitätsprobleme, die sich seit dem Fahrplanwechsel 2017 zeigen, gelöst werden. Es basiert auf einem externen Gutachten, das die Bayerische Eisenbahngesellschaft (BEG), die den Regional und S-Bahn-Verkehr in Bayern im Auftrag des Freistaates plant, finanziert und kontrolliert,
Die Gutachter sahen im Wesentlichen vier Problemkreise als Ursachen für die Unregelmäßigkeiten: Infrastruktur, Personalsituation, Betriebskonzept und Instand-haltung.
Beim Thema Infrastruktur macht sich insbesondere die Eingleisigkeit der Strecke Schwandorf – Furth im Wald – Pilsen auf über 140 km mit höchster Störanfälligkeit und
Hinsichtlich des Schwerpunktes Personal bestätigten die Gutachter die sich in den letzten Jahren erheblich verschärfende Lage auf dem Branchenarbeitsmarkt. So sei es inzwischen sehr schwierig, frei gewordene Stellen direkt wieder zu besetzen. Zudem kam es vereinzelt in der Vergangenheit dazu, dass sich die Bahnunternehmen verstärkt gegenseitig aktiv Personal abgeworben haben. Bei der Länderbahn führte das zu einer sehr angespannten Personalsituation. Allerdings hätte man richtigerweise frühzeitig auf die massive Verstärkung der eigenen Ausbildung gesetzt.
Beim Betriebskonzept stellten die Gutachter fest, dass dieses sehr ambitioniert sei. Insbesondere durch eine Vielzahl von Baumaßnahmen käme es regelmäßig zu großen Verspätungen, deren Hauptteil die verzögerte Übergabe aus Tschechien ausmacht. Verstärken würde sich dieser Effekt dann noch durch die lange eingleisige Strecke zwischen Schwandorf und Pilsen sowie wenig zeitliche Fahrplanreserven.
Im Bereich der Instandhaltung empfahlen die Gutachter Änderungen an den Abläufen und Zuständigkeiten bei der Behandlung der Fahrzeuge. Beispielsweise werden die länderbahneigenen Loks nicht mehr von einem externen Dienstleister gewartet, sondern überwiegend von der Länderbahn selbst. Die Ersatzteilbeschaffung wird ausgeweitet und die Dienstleister für Reparaturen und den Zukauf von Neuteilen ausgewechselt.
Länderbahn-Geschäftsführer Wolfgang Pollety: „Das Gutachten bestätigt uns zusammengefasst vor allem zwei Dinge. Einerseits haben wir in der letzten Zeit genau die richtigen Maßnahmen ergriffen, um die betriebliche Stabilität des Alex weiter zu verbessern. Und andererseits liegen die Einflussfaktoren bezüglich der Pünktlichkeit außerhalb unseres Verantwortungsbereiches. Die derzeit noch vereinzelten und ausschließlich personalbedingt notwendigen Einschränkungen können wir Anfang November weitestgehend aufheben.“
„Zusammengenommen schaffen all diese Maßnahmen die Grundlage für mehr Zuverlässigkeit des Alex“, sagt