„Denkmale digital entdecken“ heißt es am Sonntag im Landkreis Cham

Geschichte entdecken – Kultur erleben. Das geht in besonderem Maße am zweiten Sonntag im September, am bundesweiten Tag des offenen Denkmals – auch in Cham. An diesem Tag sind viele sonst nicht zugängliche Denkmäler für Besucher geöffnet oder können in Form von Führungen besichtigt werden. Der Landkreis Cham folgt in diesem Jahr der Empfehlung der Deutschen Stiftung für Denkmalschutz und bietet aus Infektionsschutzgründen eine virtuelle Lösung an. Unter dem Motto „Denkmale digital entdecken“ gibt es verschiedene Erlebnisse bequem direkt nach Hause. Dafür haben die Veranstalter u. a. eigene Internetseiten, virtuelle Rundgänge oder Audio-Guides erstellt.

Das Landratsamt Cham hat eine Liste der Denkmäler im Landkreis Cham mit digitalen Angeboten zusammengestellt:

Roding – Rodinger Kalksandsteinwerk

Errichtet 1909 kurz nach der Industrialisierung der Kalksandsteinproduktion, Umbauten 1922/1958. U. a. Gebäude, Maschinen und Pläne aus jeder Zeit vorhanden, beispielhaft für die gesamte Produktionsentwicklung der Kalksandsteinindustrie Deutschlands. Der Kalksandstein wurde regional auch weißer Ziegel genannt und wird aus Sand, Kalk und Wasser gemischt, gepresst und unter Dampfdruck gehärtet. Stillgelegt seit 2001.

Eigens für den digitalen Tag des offenen Denkmals wurde eine Homepage erstellt: https://www.kalksandsteinwerk-roding.de/Beispielsweise findet sich einvirtueller Rundgang durch das Kalksandsteinwerk unter: https://kalksandsteinwerk-roding.de/index.php/fotogalerie/unsere-impressionen.

Bildquelle: Christa Kellermeier

Neukirchen b.Hl.Blut – Wallfahrtsmuseum

Im ehemaligen Neukirchner Pflegschloss befindet sich das modern gestaltete Wallfahrtsmuseum. Es wurde aus den reichen Schätzen des Archivs der Wallfahrtskirche bestückt.

Das Wallfahrtsmuseum lädt auf seiner Internetseite zu einem virtuellen Rundgang durch das Wallfahrtsmuseum ein: https://www.neukirchen.bayern/de/wallfahrtsmuseum.html. So kann das Museum bequem von zu Hause aus „besucht“ werden. Dieses Angebot wurde speziell für den digitalen Tag des offenen Denkmals erstellt.

Runding – Zur Burgruine – Freilichtmuseum Burgruine

Burganlage im Bayerischen Wald, erstmals 1118 erwähnt, seit 1999 vollständige Ausgrabung der Hauptburg mit Bauresten des 13. bis 18. Jahrhunderts: Palas, Wohnturm, Ring- und Zwingermauer, Stallungen, Backhaus, Mauerreste der Vorburg, Außenanlagen und Keller erhalten, seit 2012 archäologisches Freilichtmuseum.

Zum Freilichtmuseum „Burgruine Runding“ gibt es eine sehr ausführliche Webpage mit Fotos, Videos, historischen Ansichten und zahllosen Informationen zur Burggeschichte: http://www.burg-runding.de/.

Daneben ist derzeit ein neuer Audio-Guide in Vorbereitung (ein „Mini-Audio-Guide“ ist bereits aktiv), der pünktlich zum Tag des Digitalen Denkmals am 13.09.2020 online gehen soll, auf den Seiten der Gemeinde, zur Nutzung mit dem eigenen Handy (somit „Corona-konform“).

Geplant ist ein „langer“ Guide ([gt] 30min) mit vorgegebener Strecke, sowie auch die Möglichkeit, bestimmte Stationen einzeln in beliebiger Reihenfolge zu hören. Um derzeit noch mehrere Netzversorger betreffende Funklöcher zu verhindern, soll man den Guide auch bereits vorab (Hotel-Rezeption, Tourist-Info,…) via QR-Code auf sein Handy laden können, um auf der Burg dann „aus dem Gerätespeicher“ zu hören. Für einen späteren Zeitpunkt ist auch eine zusätzliche, „kinderfreundliche“ Version des Audio-Guides geplant.

Bildquelle: Gemeinde Runding

Cham – Museum SPUR Cham im ehem. Armenhaus der Stadt Cham

Im ehemaligen Armenhaus der Stadt Cham ist seit 1991 das Museum SPUR Cham eingerichtet. Der südwestlich vor dem Biertor am Regenfluss gelegene zweigeschossige, giebelständige Flachsatteldachbau mit Vorschussgiebel zählt zu den ältesten, noch erhaltenen Profangebäuden Chams. Spätgotisch, Anfang 16. Jahrhundert, Veränderungen 18. Jahrhundert, Sanierung 1987 – 1989.

Weitere Informationen finden Sie unter: https://www.cham.de/Kultur-Freizeit/Kultur/Galerien-Museen/Museum-SPUR-.

Falkenstein – Schlosskapelle Burg Falkenstein

Die Schlosskapelle wurde ursprünglich wohl mit der Burg Falkenstein oder kurz darauf erbaut (ca. 1076). Vermutlich durch Auswirkungen eines Krieges und weil keine Herrschaft mehr auf der Burg wohnte, wurde die Schlosskapelle baufällig und erst zwischen 1660-1665 wieder neu gebaut, aber bereits gut 100 Jahre später zeigten sich größere Bauschäden. Um 1835 wurde sie wieder einigermaßen instandgesetzt. 1951 wurde die Kirche für protestantische Gottesdienste eingerichtet. Heute wird sie nur noch bei Trauungen genutzt. Zusätzliche Informationen finden sich auf der Homepage des Marktes Falkenstein: https://burg-falkenstein.info/hp327/Burg-Falkenstein.htm.

Traitsching – Wasserschloss Loifling mit Schlosskapelle St. Johann Baptist

Die einstige Burg Loifling war Mittelpunkt einer jener 22 Hofmarken und Landsassengüter, die um 1488 in der Umgebung Chams bestanden und zum Teil noch heute an die frühe mittelalterliche Bedeutung der Gegend um die einstige Reichsburg erinnern. Renovierung von 1988 bis 1998, archäologische Grabungen zur Darstellung der baugeschichtlichen Entwicklung.

Weitere Informationen: http://wasserschloss-loifling.de/

Bildquelle: Josef Marchl

Roding – Obertrübenbach – Alte Wehrkirche

Sie wurde als Wehrkirche um die Mitte oder die zweite Hälfte des 12. Jahrhunderts erbaut. Nähere Informationen und ein Foto finden sich unter: https://www.roding.de/freizeit-kultur-und-tourismus/tourismus/sehenswertes/wehrkirche-obertruebach/.

Schorndorf – Ehemaliges Schloss Hötzing

Zweigeschossiger Walmdachbau mit profiliertem Rundbogenportal, 1762 auf älterer Anlage errichtet, nördlich angebaut kath. Schlosskapelle zur Schmerzhaften Muttergottes mit Glockenturm, verschindelter Zwiebelhaube und Gliederungen, zweite Hälfte 18. Jahrhundert; ehemaliges Wirtschaftsgebäude, jetzt Wohnhaus, zweigeschossiger Mansardwalmdachbau, 18. Jahrhundert, im Innern umgebaut; Kuhstall, eingeschossiger und traufständiger Satteldachbau mit Segmentbogenöffnungen, wohl zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts; Pferdestall, eingeschossiger Satteldachbau, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts; Sockelstein 1620.

Weitere Infos gibt es auf folgender Homepage: https://www.gut-hoetzing.de/.

Zell – Steinhof

Der denkmalgeschützte Steinhof in der Gemeinde Zell gilt als eines der schönsten und bedeutendsten Bauwerke bäuerlichen Kulturgutes in der Oberpfalz. Nähere Informationen finden sich unter: https://www.steinhof-kerscher.de/.

© Familie Kerscher