Tote Frau in Regensburger Asylunterkunft gefunden

Nach dem Tod einer Frau in der Regensburger Zeißstraße hat es heute einen größeren Polizeieinsatz gegeben. Die Einsatzkräfte sprachen von „Ausschreitungen“ in dem sogenannten Ankerzentrum. Die genaue Zahl der beteiligten Personen war zunächst nicht klar. Die Beamten seien mit einem Großaufgebot vor Ort gewesen, wie ein Polizeisprecher mitteilte.

Am Samstagvormittag wurde der Polizei eine leblose Person in dem Heim gemeldet. Der Rettungsdienst habe nur noch den Tod einer Frau feststellen können. Die ersten, vorläufigen Erkenntnisse zum Tod der 31-jährigen Nigerianerin weisen keine Anhaltspunkte auf, die auf ein Ableben durch Gewalteinwirkung oder ähnliches schließen lassen, so die Polizei. Die Staatsanwaltschaft Regensburg ist in den Vorfall eingebunden und wird die weiteren Schritte zur Klärung der Todesursache veranlassen.

„Der Tod einer jungen Frau war wohl mit ein Anlass für eine hohe Emotionalisierung“, meinte ein Polizeisprecher. Während des Einsatzes seien die Einsatzkräfte von Bewohnern der Unterkunft bedrängt und angegriffen worden. „Die Stimmung unter Teilen der Bewohner heizte sich auf, so dass ein Bergen der Leiche nicht möglich war.“ Polizisten seien mit Steinen und anderen Gegenständen beworfen worden. Erst nach etwa drei Stunden sei es möglich gewesen, die Tote aus dem Gebäude zu bringen.

Es sei eine größere Zahl an Menschen in dem Ankerzentrum untergebracht, berichtete die Polizei. Die genaue Zahl konnten die Beamten zunächst aber ebenfalls nicht nennen.

In allen bayerischen Regierungsbezirken gibt es die umstrittenen Ankerzentren. Dort werden insbesondere Flüchtlinge längerfristig untergebracht, die nach Ansicht der Behörden wenig Chancen auf Asyl haben. Die anderen Flüchtlinge sollen möglichst bald in dezentrale Heime weitervermittelt werden. Das Wort Anker steht für An(kunft), k(ommunale Verteilung), E(ntscheidung) und R(ückführung).

In der Vergangenheit gab es bereits mehrfach bei Einsätzen in bayerischen Ankerzentren schwere Konflikte zwischen Bewohnern und Polizeikräften. Dabei gab es beispielsweise im oberfränkischen Bamberg und im schwäbischen Donauwörth Verletzte und Festnahmen.