So rettet ihr eure Lebensmittel vor der Tonne: Geheimtipps von Haushaltsexpertin aus Abensberg

In Deutschland werden jährlich fast 11 Millionen Tonnen Lebensmittel weggeworfen.

Das ist natürlich viel zu viel und darum gibt’s diese Woche wieder in ganz Deutschland die Aktionswoche „Zu gut für die Tonne“ gegen Lebensmittelverschwendung.

Aber wie könnt ihr eigentlich im Alltag weniger Lebensmittel verschwenden?

Wir haben mit Beate Peter gesprochen. Sie leitet das Fachgebiet Ernährung und Haushaltsleistungen am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Abensberg-Landshut und hat uns folgende Tipps gegeben:

 

Planen

Das Ganze fängt schon bei der Lebensmittelplanung an: Bevor ihr in den Supermarkt fahrt, solltet ihr eure Malzeiten planen und genau überprüfen, was ihr gerade noch zu Hause habt und was ihr wirklich braucht.

Dann könnt ihr euch konkret eine Einkaufsliste schreiben und auch wirklich nur das kaufen, was draufsteht. So verhindert ihr auch unnötige Impulskäufe.

 

Einkaufen

Auch beim Einkaufen gibt’s dann einiges zu beachten:

Zum Beispiel solltet ihr Käse lieber am Stück kaufen statt in Scheiben, dann hält der nämlich länger.

Bei Milch und Joghurt könnt ihr außerdem darauf achten, diejenigen Produkte zu kaufen, die bald ablaufen.

Ihr könnt auch zur Abwechslung auch mal richtige Bauernmärkte ausprobieren statt Supermärkte. Da werden dann nicht sofort Lebensmittel weggeworfen, nur weil sie nicht perfekt aussehen.

Beim Einkaufen helfen euch auch Foodrescue-Initiativen: In vielen Supermärkten gibt es zum Beispiel Abverkaufskörbe und Lebensmittelrettertüten, wo ihr Produkte billiger oder umsonst bekommt.

Bäckereien bieten oftmals ihre Ware vom Vortag günstiger an, zum Beispiel die „Gutes von Gestern“-Filialen der Bäckerei Schifferl.

Und schlussendlich gibts auch online viele Angebote, die euch bei der Lebensmittelrettung unterstützen: „Too good to go“ und „ResQ Club“ sind zum Beispiel gute Apps, wo ihr euch günstig Lebensmittel schnappen könnt, die sonst in der Tonne landen würden. Und auf foodsharing.com könnt ihr euch darüber informieren, was sonst noch bei euch in der Region für Initiativen geboten sind.

 

Lagern

Eure Einkäufe solltet ihr dann natürlich richtig lagern – am Besten kühl, trocken und dunkel. Super nützlich ist auch das „First in, first out“-Prinzip: Da werden die Lebensmittel, die als Erstes eingelagert worden sind, auch als Erstes wieder verbraucht.

Dann gibt es noch ein paar hilfreiche Lager-Geheimtipps: Zum Beispiel sind Bananen und Brot im Kühlschrank nicht gut aufgehoben und Kartoffeln und Äpfel solltet ihr nicht nebeneinander lagern. Sonst werden die Äpfel schneller schlecht.

 

Kochen

Beim Kochen selber könnt ihr dann natürlich auch einiges beachten, um Lebensmittel zu sparen: Gut sind zum Beispiel Rezepte mit wenigen Zutaten, da bleiben dann natürlich auch weniger Reste übrig.

 

Reste verwerten

Wenn dann doch mal was übrigbleibt, könnt ihr bei der Resteverwertung richtig kreativ werden.

Gemüse, Reis, Kartoffeln, Nudeln, Fleisch und Fisch könnt ihr super in Aufläufen, Eintöpfen und Suppen wiederverwerten.

Aus Obst- und Gemüseresten lassen sich richtig tolle Smoothies zaubern. Oder ihr macht aus übrigem Gemüse leckere Brühe.

Brotreste könnt ihr zu Croutons machen. Oder ihr kocht damit traditionell bayerisch, zum Beispiel Semmelschmarrn und Semmelknödel.

Käse- und Fleischreste halten auch noch super her für Salate und Sandwiches.

Wenn ihr Bio-Zitronen übrig habt, könnt ihr außerdem die Schale abreiben und trocknen und den Saft in Eiswürfelbehältern einfrieren. Dann könnt ihr den später jederzeit wiederverwenden.

 

Noch mehr Tipps zum Lagern, zur Resteverwertung und vielem mehr findet ihr übrigens auf der Website der Aktionswoche, www.zugutfürdietonne.de. Da gibt’s dann auch für einzelne Lebensmittel konkrete Vorschläge, was ihr damit anstellen könnt!

Also – mit ein bisschen Kreativität könnt ihr aus allen Resten noch was leckeres zaubern!

© pixabay
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