Rohstoffmangel oder zu viel „Hamsterkäufe“? Warum die Regale wirklich leer sind!

Beim Einkaufen fühlen wir uns momentan zwei Jahre zurück versetzt. Wie zu Beginn von Corona stehen wir wieder mal vor leeren Regalen. Bilder davon kursieren gerade auch im Internet in den sozialen Medien. Viele Menschen auch bei uns in der Region sind wieder in den „Hamstermodus“ verfallen und kaufen wie verrückt. Dieses Mal: Mehl und Speiseöl. Woran liegt das jetzt aber?

Wir haben mit Raphael Dirnberger gesprochen. Er hat Edeka Märkte unter anderem in Regensburg am Hauptbahnhof und auch in Wenzenbach. Er hat uns gesagt: Lieferengpässe gibt es keine!

„Ich habe heute Morgen mit unseren regionalen Lieferanten gesprochen. Die haben keinen Engpass an Getreide. Da geht es eigentlich eher darum, dass gerade eine sehr hohe Nachfrage besteht und sie im Moment nicht hinterherkommen, das Mehl in die kleinen Gebinde abzupacken. Es gibt mehr als genug Mehl. Ich denke, das dauert noch ein, zwei Wochen und dann ist dieser Nachfrageschock auch wieder überwunden.“

Einer seiner Lieferanten ist Rupert Schmid von Bayola Rapsöl in Lappersdorf. Er sieht eine klare Ursache für die vielen leeren Regale:


„Also, wir haben genügend Ware, wir haben genügend Raps. Wir müssen ihn lediglich verarbeiten und in Flaschen abfüllen – da ist die Engstelle. Es ist lediglich so, dass die Verbraucher Öl horten. Und wir brauchen ein paar Tage oder eine Woche Vorlauf, um zu produzieren und abzufüllen. Die Problematik ist, dass die Nachfrage plötzlich überdimensional hoch ist.“

Auch Andrea Ramsauer, Inhaberin der Poschenrieder Mühle in Sinzing kämpft mit hoher Nachfrage nach Mehl. Wie schätzt sie die weitere Entwicklung ein?

„Es wird kurzfristig nicht das Mehl ausgehen, das glaube ich nicht. Aber für mich als Müller ist es im Moment eine wirkliche Herausforderung. Wir packen das Ganze schon, aber es ist schon interessant, weil man nicht einschätzen kann, wo sich der Getreidepreis einpendelt, weil das letztendlich der Weltmarkt bestimmt. Aber es bringt auch nichts, wenn dann noch mehr Panikkäufe gemacht werden. Das bringt einen auch nicht weiter.“

Fazit: Einen Rohstoffmangel gibt es im Momen nicht und vorerst ist auch nicht zu rechnen. Weil aber viele Menschen momentan unnötigerweise hamstern und Mehl- und Speiseölregale leer kaufen, kommt es vorübergehend zu Engpässen.

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