Rötzer Narren benennen „Faschingsjuden“ um

Das Komitee der Althistorischen Rötzer Fasenacht im Landkreis Cham zieht Konsequenzen aus Antisemitismus-Vorwürfen. Wie das Komitee heute in einer Presseerklärung meldet, werden die Zeitungsverkäufer, die bei der Rötzer Fasenacht die Faschingszeitung verkaufen, ab sofort nicht mehr „Faschingsjuden“ genannt, sondern „Zädungsdandler“. Man entschuldige sich, falls man durch den Begriff Menschen verunglimpft habe. Das sei keinesfalls die Absicht der Rötzer Narren gewesen, weder jetzt, noch in früheren Jahren, erklärte der Präsident des Faschingskomitees, Frank Gazinski. Auch die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde Regensburg, Ilse Danziger, begrüßt die Umbenennung, auch wenn sie niemand aus Rötz Antisemitismus unterstellen wolle. Die deutsche Recherche und Informationsstelle für Antisemitismus war durch einen online-Artikel auf den Begriff „Faschingsjude“ aufmerksam geworden und hatte Kritik daran geübt.

© früher "Faschingsjuden", jetzt "Zädungsdandla" / Gazinski