Am unsinnigen Donnerstag krachte es im Regensburger Stadtrat gewaltig.
Es war die zweite Sitzung ohne den Oberbürgermeister Joachim Wolbergs. Der sitzt inzwischen seit über fünf Wochen wegen des Verdachts der Bestechlichkeit in Untersuchungshaft. Die Sitzung lief vollkommen aus dem Ruder.
Zu Beginn sollten mehrere Tagesordnungspunkte abgearbeitet werden, die sich alle auf den Korruptionsskandal bezogen. Da begannen bereits die Diskussionen und dabei fielen einige unschöne Sätze. Ludwig Artinger von den Freien Wählern sagte zu Christian Schlegl von der CSU: „Jetzt halten Sie bitte Ihr Maul“. Auch der CSU-Fraktionschef Herrmann Vanino hatte gestern ein dünnes Nervenkostüm, er meinte zu Margit Wild von der SPD, dass sie gerne nach Hause gehen könne. Fast vier Stunden lang diskutierten die Stadträte, bis sie zu den übrigen Tagesordnungspunkten kamen.
Trotz aller Vorwürfe gab es auch Ergebnisse. Der Stadtrat stimmte einstimmig einem Antrag der Linkspartei zu: Als Gutachter von außen soll demnach Transparency International eingesetzt werden. Die Organisation kämpft weltweit gegen Korruption.