Regensburger „Riesenspiel“ – 1860 will „wach und aggressiv sein“

Die Spannung wächst von Stunde zu Stunde. In zwei Relegationsspielen zwischen Jahn Regensburg und dem TSV 1860 München wird der letzte freie Platz in der 2. Fußball-Bundesliga vergeben.

Alles oder Nichts: Für den TSV 1860 München und Jahn Regensburg stehen zwei packende Relegationsspiele an. Am Freitag (18.00 Uhr/ARD) in Regensburg und vier Tage später in der Münchner Arena werden der Aufstieg des SSV Jahn oder der Klassenverbleib der „Löwen“ besiegelt. „Wir müssen wach und aggressiv sein und unser
Spiel spielen“, sagte 1860-Trainer Vitor Pereira. „Wir müssen die Balance halten. Offensiv zuschlagen, aber defensiv fokussiert sein. Regensburg hat einen guten Angriff“, sagte der portugiesische Coach des Fußball-Zweitligisten.

Die Oberpfälzer freuen sich nach einer überraschend guten Saison als Drittliga-Dritter auf das Duell mit dem großen Nachbarn aus Bayerns Landeshauptstadt. Sie wollen den zweiten Aufstieg nacheinander. „Die
Anspannung wächst“, sagte Trainer Heiko Herrlich. „Ein Riesenspiel“, erwartet Regensburgs Abwehrspieler Sebastian Nachreiner.

BILANZ I: Beide Teams trafen in der Vereinsgeschichte 23 Mal aufeinander. 16 Mal ging der TSV 1860 München als Sieger vom Platz, drei Mal waren die Regensburger erfolgreich. Dazu gab es vier Unentschieden.

BILANZ II: Nur zweimal setzte sich in acht Auflagen der Zweitligist durch. Die „Löwen“ im Jahr 2015 und Dynamo Dresden im Jahr 2013 gegen den VfL Osnabrück.

TRAINER I: Regensburgs Coach Heiko Herrlich stieg mit seinem Team schon 2016 in die 3. Liga auf, jetzt will er den nächsten Coup. An München hat er eine guter Erinnerung: 1997 wurde er dort mit Borussia Dortmund Champions-League-Sieger.

TRAINER II: Im Winter wurde der frühere FC-Porto-Trainer Pereira nach München geholt, er soll das Team im nächsten Jahr in die Bundesliga führen. Erst einmal muss er die Klasse halten. „Ich hatte schon viele
Momente mit dieser Anspannung, wenn auch bei anderen Zielen“, sagte der Portugiese. Was drumherum sei, könne man nicht beeinflussen. „Aber wir sind auf uns, das Spiel und den Gegner konzentriert.“

DURCHMARSCH: RB Leipzig und die Würzburger Kickers schafften schon den Durchmarsch von der Regionalliga bis in die 2. Bundesliga. Vor einem Jahr hatten sich die Kickers gegen den MSV Duisburg (2:1/2:0) durchgesetzt. „Es macht den Fußball aus, dass es häufig Überraschungen gibt. Ich denke zum Beispiel an den Aufstieg der Würzburger Kickers in der vergangenen Saison oder den Durchmarsch des SV Darmstadt 98 von der 3. Liga in die 1. Liga“, erinnerte Herrlich.

GELBE GEFAHR: Benedikt Saller, Oliver Hein und Marc Lais sind bei den Regensburgern von einer Gelbsperre bedroht. Im Team von Pereira sind Stefan Aigner und Romuald Lacazette gefährdet. Eine weitere Verwarnung am Freitag bringt die Sperre für das Rückspiel.