Regensburger Bischof verbietet Piusbrüdern erneut Priesterweihen

Das Bistum Regensburg hat erneut Priesterweihen der umstrittenen, erzkonservativen Piusbruderschaft
untersagt. Bischof Rudolf Voderholzer habe einen entsprechenden Brief an den Leiter des Priesterseminars der Piusbrüder in Zaitzkofen (Kreis Regensburg) geschrieben, teilte das Bistum am Donnerstag mit. Die Piusbruderschaft hat angekündigt, am Samstag in Zaitzkofen zwei Diakone zu Priestern weihen zu wollen.

Die Bruderschaft hatte sich in der Vergangenheit wiederholt den Verboten der Amtskirche widersetzt und Weihen abgehalten. Die Piusbrüder missachteten nun erneut die Maßgabe der katholischen Kirche, dass Priesterweihen die Zustimmung des zuständigen Ortsbischofs erfordern, betonte das Bistum Regensburg.

Obwohl die ostbayerische Diözese bereits seit Jahren mit der Bruderschaft im Clinch liegt, waren die Päpste Benedikt XVI. und Franziskus mehrfach den Piusbrüdern entgegengekommen. „Eine volle Wiedereingliederung der Priesterbruderschaft Pius X. ist aber nur möglich, wenn die Gruppe die Lehren des Zweiten Vatikanischen Konzils
uneingeschränkt annimmt“, betonte das Bistum.

Für Schlagzeigen hatte in der Vergangenheit insbesondere gesorgt, dass der britische Holocaust-Leugner und ehemalige Piusbruder-Bischof Richard Williamson bei einem in Zaitzkofen aufgenommenen TV-Interview
den Massenmord der Nazis an sechs Millionen Juden und die Existenz von Gaskammern abgestritten hat. Dafür wurde Williamson rechtskräftig verurteilt. (dpa)