Regensburg: Konzept zum „Jahn Turm“ vorgestellt

Am vergangenen Freitag 24.11. stellte die „Projektgruppe Turm“ ihr Konzept zur Errichtung eines Duplikats des Jahn Turms aus dem altehrwürdigen Jahnstadion auf dem Gelände der Continental Arena vor. Die Ideen stießen auf die breite Zustimmung der vielen Jahnfans, die zu dem Termin erschienen waren. Mit Spannung war sie von den Jahnfans erwartet worden: die Vorstellung des Konzeptes für die Errichtung eines Neubaus des Jahn Turms an der Continental Arena. Identifikation, Markenzeichen, Zeitzeuge und Treffpunkt – auf diese vier Oberbegriffe bezogen sich die
Redner dabei immer wieder.
 
Die Schlagwörter bilden sowohl Begründung als auch Leitidee für die Ideen der zehnköpfigen Projektgruppe Turm. Seit ihrer Eröffnung im Jahr 2015 wird die Continental Arena von den Fußballfans in der Region sehr gut angenommen – nicht zuletzt aufgrund ihrer Architektur und den Erfolgen, die die Jahnelf bereits in ihrer neuen Spielstätte feiern konnte. Die Identifikation mit der neuen Heimat leidet bei vielen Fans aber teilweise noch etwas darunter, dass ihr Nostalgiebedürfnis durch den Umzug natürlich nur noch bedingt befriedigt werden kann.
Der angedachte Neubau des Jahn Turms könnte hier ein Stück weit Abhilfe schaffen.
Immerhin ist der Turm nicht nur ein Identifikationsmerkmal für die Jahnfans, die ihn in Liedern besingen und auch einen Fanclub nach ihm benannt haben, er ist auch ein Markenzeichen für die Sportstadt Regensburg.
Denn unter dem Turm im Jahnstadion haben sich seit seiner Errichtung im Jahr 1949 viele bedeutsame Ereignisse zugetragen–unter anderem Partien bei den Olympischen Sommerspielen im Jahr 1972.
 
Der detailgetreue Rekonstruktion des „Original -Turms“ soll seinen Platz auf der Südost – Seite der Continental Arena und damit in der Nähe der Hans Jakob Tribüne finden. Neben einer großen Symbolkraft soll er am Spieltag, aber eben
auch darüber hinaus, zudem ganz praktische Nutzen entfalten. Als Zeitzeuge liefert er Einblick in die bewegte Jahn Historie. Dafür haben Dr. Wolfgang Neiser vom Historischen Museum und Jahn Archivar PD Dr.
Wolfgang Otto ein Infotainment – Konzept ausgearbeitet.
 
Auf zwölf (symbolisch für die Jahnelf und die Fans als „zwölften Mann“) Stelen werden in chronologischer Reihenfolge
Themenkomplexe wie „Die Ära Hans Jakob“ vorgestellt. Die aufgeführten Inhalte
können auf jeden Fall über Links zu einer entsprechenden Website noch vertieft werden. Auch weitere digitale Angebote, zum Beispiel im Rahmen von „Augmented Reality“, wurden zumindest bereits angedacht. Selbstverständlich folgt das Konzept dabei auch dem Inklusionsgedanken, der etwa durch Blindenschrift und eine entsprechende Höhe der Stelen Eingang in die Planungen fand.
 
Nicht zuletzt soll der Jahn Turm aber auch als Treffpunkt dienen–am Spieltag, aber auch
unter der Woche. Mit Treppenstufen, die denen des Stehplatzbereiches unterhalb des Turms nachempfunden sind und Sitzbänken, die an die Holzbänke auf der Haupttribüne erinnern, lädt er dabei zum Verweilen an der neuen Heimat des SSV Jahn ein. In unmittelbarer Nähe zu den Außenschankstellen, die am Spieltag bereits vor Stadionöffnung zugängig sind, kann hier an einem geeigneten Ort das Spiel vor – und nachbereitet werden. Eine Möglichkeit, die
die Fußballfans der Region bis dato an der Continental Arena vermissen.
 
In bisher 15 Terminen hatte die heterogen zusammengestellte Projektgruppe Turm, die unter der Leitung von Sebastian Graf (Betriebsleiter der Continental Arena, Regensburger Badebetriebe GmbH) stand, in den vergangenen Monaten an dem Konzept gearbeitet. Mit dem Termin beim Jahnwirt wurde nun auch die breite Basis der Jahnfans einbezogen. Und deren Rückmeldung fiel durchweg positiv aus.  „Am besten gleich bauen“, rief einer am Ende
der Ausführungen und der gesamte Saal applaudierte euphorisch auf die Frage nach
Zustimmung für das Konzept.
 
In den kommenden Wochen soll nun auch die Einarbeitung verschiedener Anregungen aus Fankreisen geprüft werden.  Anschließend wird die Projektgruppe Turm ihre Ideen den Entscheidungsträgern der Stadt Regensburg vorstellen, die das Bauvorhaben genehmigen müssen. Zum Zeithorizont, den Kosten und zur Finanzierung des Projektes können vor diesen Hinte rgründen zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch keine Aussagen getroffen werden.

 
 
 
© Johannes Zettel