Quarantänezone in Kelheim wegen dieses Käfers

Erst wird geredet, dann die Axt rausgeholt.
Soweit der Plan heute Abend (09.05.) im Kelheimer Stadtrat. Es geht um den Asiatischen Laubholzbock-Käfer. Eigentlich ein sehr ansehnliches und stattliches Insekt – allerdings auch ein echtes Baumfress-Monster. Die Käfer sind bis zu drei Zentimeter lang, schwarz mit weißen Pünktchen und langen, geschwungenen Fühler. Die Laubbäume in Kelheim zittern bereits vor seinem Appetit.

Die Stadt will etwas gegen den „Käfer Nimmersatt“ unternehmen.
Sie nehmen ihm das Futter weg und die Behausung – im Kelheimer Hafen müssen deshalb zwanzig Ahornbäume gefällt werden. Diese sind bereits befallen. Erst vor ein paar Wochen wurde die erste Larve des Schädlings in den Bäumen entdeckt. Das sorgt jetzt für großen Wirbel. Mit dem Asiatischen Laubholzbock-Käfer ist nämlich nicht zu spaßen. Ruckzuck werden selbst kerngesunde Bäume durchlöchert und zerstört. Dabei vermehren sich die Krabbler in Windeseile. Nach dem Fund der Larve ist das Gebiet im Kelheimer Hafen sogar unter Quarantäne gestellt worden. Experten haben mit speziellen Spürhunden nach dem Schädling gesucht und ihn gefunden – zwanzig Ahornbäume haben diese markanten Bohrlöcher, in denen der Schädling sitzt und frisst. Diese Bäume müssen jetzt abgeholzt werden. Das genaue Prozedere wird den Kelheimer Stadträten von einem Experten erklärt. Der kommt von der Landesanstalt für Landwirtschaft. Im Laufe der Woche sollen die Bäume dann gefällt werden.

Für den Laubholzbock-Käfer gibt es einen extra EU-Bekämpfungsplan.
Wenn die Bäume gefällt sind im Kelheimer Hafen, schaut sich noch mal ein Experte das Holz an. Sogar ein Käfer-Spürhund schnuppert noch mal drüber, eventuell werden Proben für Anschauungsmaterial genommen, mit dem Förster geschult werden sollen, und dann werden die Bäume klein gehexelt und verbrannt. Sogar die Proben für das Anschauungsmaterial werden in speziellen Quarantäne-Boxen wegtransportiert.

Der Schädling wird Kelheim aber auch dann noch eine ganze Weile beschäftigen.
Denn um das befallene Gebiet gilt jetzt eine etwa zwei Kilometer breite Quarantänezone. Die darf erst nach vier käferfreien Jahren aufgehoben werden. Das heißt, alle Waldbesitzer in dieser Zone beim Kelheimer Hafen dürfen altes und neues Holz in der Zeit nur nach bestimmten Regeln entfernen und müssen es an bestimmte Sammelplätze bringen.
Kleiner Käfer, große Probleme!