Premiere: Tom Waits‘ Musical The Black Rider in Regensburg

Lust auf einen Kurztrip raus aus dem Alltag? Ab sofort läuft The Black Rider im Regensburger Velodrom – ein schräges Musical, phantastievoll, bunt und abgedreht!

Die englische Warnung „Danger“ steht auf der Bretterwand, die statt des Bühnenvorhangs aufgebaut ist.  Dazu dröhnt Elektro-Beat und der Conferencier verteilt Schutzbrillen in den ersten Zuschauerreihen. Was wird das wohl werden?

The Black Rider ist ein Stück Theatergeschichte. Der legendäre amerikanische Musiker Tom Waits lieferte die Songs, das Buch schrieb der stets drogenselige Kultautor William S. Burroughs.

Worum es geht, ist schnell erzählt. Die Geschichte beruht auf der deutschen Volkssage vom Freischütz. Um sein geliebtes Käthchen heiraten zu können, lässt sich der brave Amtsschreiber Wilhelm auf einen Pakt mit dem Teufel ein, was erwartungsgemäß nicht gut ausgeht.

Eine tragische Geschichte, die anzusehen aber eine wahre Freude ist – für die Augen wie für die Ohren.

Den typischen, leicht versoffenen Folk-Rock-Blues-Sound von Tom Waits bringt die Band herrlich auf die Bühne. Und was bei Tom Waits selber immer ein wenig düster und schwermütig klingt, wirkt hier lebensfroh, ja fast heiter und manchmal sogar komisch.

Temporeich wird die Story erzählt, mit vielen Überraschungen und Szenen, die das Premieren-Publikum mehrfach dazu brachten, spontan zu applaudieren. In der Tat bereitet es großes Vergnügen, den überzeugenden Schauspielern und Sängern zuzusehen, die in ihren farbenfrohen Kostümen auch jederzeit in einem Comic mitspielen könnten.

Das Ganze in einem bunten Bühnenbild, das ständig in Bewegung ist und den Zuschauer immer wieder mit neuen gestalterischen Einfällen unterhält. Für die Inszenierung wurden für viel Geld extra drehbare Bühnenteile angeschafft.

The Black Rider wurde vor über 25 Jahren in Hamburg uraufgeführt. Schön, dass das Stück den Weg nach Regensburg gefunden hat.

Vorstellungen jetzt im Februar und nochmal im April.