Pilzzucht auf Kaffeesatz – Neues Hobby in Corona-Zeiten

Kaffeesatz ist eigentlich viel zu schade für die Mülltonne. Denn auf diesem lassen sich köstliche Speisepilze züchten. Bisher ist das eher ein Nischen-Hobby, in der Corona-Krise hat es aber einen Schub bekommen – auch dank des Internets.

In den sozialen Netzwerken posten pilzaffine Nutzerinnen und Nutzer stolz Bilder von ihren Zuchterfolgen und berichten von ihren Erfahrungen. Garten-Magazine und Do-it-yourself-Blogs geben auf ihren Webseiten Schritt für Schritt-Anleitungen, wie auf Kaffeesatz Speisepilze wachsen können.

Das bekommt auch der Nürnberger Ralph Haydl zu spüren. Er verkauft seit einigen Jahren Pilzzuchtsets, mit denen man Zuhause verschiedene Austernseitlinge, gelbe Zitronen- oder rosafarbene Rosenseitlinge heranziehen kann. In der Corona-Zeit seien die Bestellungen deutlich gestiegen, sagt er.

Das bestätigt auch Stefan Hawlik, dessen Familienbetrieb nahe Augsburg Produkte für den Pilz-Selbstanbau anbietet. Seit einigen Jahren wachse der Umsatz seines Unternehmens kräftig – 2020 sogar noch stärker als zuvor. «Corona hat das Ganze beschleunigt», sagt Hawlik. Er sieht in den nächsten Jahren deshalb großes Potenzial für den Pilzanbau Zuhause.