Der Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI, Georg Ratzinger, ist tot. Er starb nach bisher unbestätigten Informationen heute kurz nach 11 Uhr in seiner Wohnung in der Regensburger Innenstadt. Der frühere Domkapellmeister wurde 96 Jahre alt. Ratzinger war zuletzt schwerkrank, sein Bruder hatte ihn im Juni überraschend in Regensburg besucht und bereits da Abschied genommen. Wo Georg Ratzinger bestattet wird, ist noch unklar. Dass sein Bruder erneut zu den Trauerfeierlichkeiten anreisen wird, gilt als eher unwahrscheinlich.
„Orgel-Ratz“ soll sein Spitzname im Priester Seminar gewesen sein. Denn im Gegensatz zu Bruder Joseph, dem späteren Papst Benedikt, hatte es Georg
Bereits als 11Jähriger spielte Georg Ratzinger Kirchenorgel. 1935 trat er in das Kleine Seminar in Traunstein ein, wo er ersten professionellen Instrumentalunterricht erhielt.
Im Krieg wurde er verletzt und geriet in amerikanische Kriegsgefangenschaft.
1964 wurde er
Als sein Bruder 1977 zum Erzbischof von München und Freising geweiht wurde, war
1994 trat er von seinem Amt als Domkapellmeister zurück.
Seine Karriere wurden im Nachhinein vom Missbrauchsskandal bei den Domspatzen überschattet. Im Abschlussbericht des Sonderermittlers hieß es, Ratzinger müsse sich vor allem vorwerfen lassen, dass er weggeschaut habe und trotz Kenntnis von Gewaltvorfällen nicht eingeschritten sei.
Mit der Wahl seines jüngeren Bruders zum Papst begann 2005 für Georg Ratzinger die ungeplante zweite Karriere. Als engster Verwandter des Kirchenoberhaupts wollte alle Welt von ihm wissen, wie Benedikt XVI. denn so ist, beruflich und privat.
Die Brüder waren ein Leben lang sehr verbunden.