Neue Volkskrankheit „Kreidezähne“ auch in Regensburg ein Thema

Beim Zähneputzen tun die Zähne weh? Sie sind fleckig und rau? Das könnten Kreidezähne sein. Was? Kreidezähne! Zahnärzte warnen vor der neuen „Volkskrankheit“, von der vor allem Kinder und Jugendliche betroffen sind.

Dr. Isabell von Gymnich, Zahnärztin bei der Praxis Kinderzahnfee im Gewerbepark Regensburg und die Vizepräsidentin der deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde erklärt das Phänomen:

„Kreidezähne sind Zähne von Kindern und Jugendlichen mit einem Zahnschmelzdefekt. Dieser führt dazu, dass diese Zähne an manchen Stellen verfärbt, weniger hart und brüchig sind, ähnlich wie Kreide. Diese sogenannte Molaren-Inzisiven-Hypomineralisation (MIH) macht die Zähne überempfindlich. Kauen und Zähneputzen tun weh und außerdem wird die Mundhygiene dadurch erschwert, was wiederum Karieserkrankungen fördert.“

Durchschnittlich leidet in Deutschland jedes zehnte Kind an diesem Zahnschmelzdefekt. Bei fast jedem vierten 12-Jährigen findet sich mindestens ein bleibender Backenzahn, der von MIH betroffen war. Damit sind Kreidezähne in dieser Altersgruppe häufiger als Karies. Das sind die Symptome der Kreidezähne:

  • weiß-cremig bis gelb-braun aussehende Stellen
  • fehlende Höcker oder abgeplatzter Zahnschmelz an neu durchbrechenden Zähnen
  • Schmerzen beim Zähneputzen oder beim Verzehr von kalten oder heißen Speisen

Hilfe gibt es nur beim Zahnarzt. Die Behandlung der betroffenen Zähne ist unterschiedlich. Kreidezähne sind anfälliger für Kariesbakterien als normal ausgebildete Zähne, weil:

  • die Oberfläche der Kreidezähne rau ist und sich schlecht reinigen lässt.
  • die Zähne berührungsempfindlicher sind, was das Zähneputzen erschwert.

Deshalb ist das Hauptziel der Behandlung, die Zähne vor Karies zu schützen. Außerdem sollen bleibende Zähne möglichst lebenslang erhalten bleiben und weniger empfindlich gegenüber Berührung und Temperaturreize werden. Dabei richtet der Zahnarzt seine Behandlung danach aus, wie ausgeprägt die Kreidezähne sind. Es kann ein schützender Lack aufgetragen werden, ein Füllung oder auch eine Krone eingesetzt werden.

Beim Essen, Trinken oder Zähneputzen schmerzen die Zähne – das können Kreidezähne sein. Ca. 15 Prozent aller Kinder sind betroffen. Zum Teil tritt die neue Volkskrankheit öfter auf als Karies! Hilfe gibt es nur beim Zahnarzt.

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