Neue Synagoge in Regensburg feierlich eröffnet

Die älteste jüdische Gemeinde in ganz Bayern hat wieder eine Synagoge. In Regensburg war heute Mittag feierliche Eröffnung des neuen Gebäudes. 80 Jahre hat die jüdische Gemeinde in Regensburg warten müssen. Die alte Synagoge war von den Nazis zerstört worden. Nach dem zweiten Weltkrieg gab es in Regensburg dann nur einen kleinen Gebetsraum für die jüdische Gemeinde – bis heute.

Neun Millionen Euro hat die neue Synagoge gekostet. Vom Bund gab’s über 3 Millionen Zuschuss, die Stadt Regensburg hat zwei Millionen Euro gezahlt. Der Rest wurde durch die jüdischen Gemeinde selbst und Spenden aufgebracht. Die Synagoge steht in der Altstadt genau auf dem Gelände, auf dem die vorige von den Nazis abgebrannt wurde. 

Den Eingangsbereich der Synagoge ziert ein Gedicht der jüdischen Dichterin Rose Ausländer. „Gemeinsam“ heißt es. Bei der Einweihung wurde es heute von Schauspielerin und Schirmherrin Adele Neuhauser vorgetragen. Die Gäste waren davon sehr ergriffen. Viel Prominenz war heute da, unter anderem Kultusminister Michael Piazolo und die Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde München Charlotte Knobloch.

160 Menschen passen in die neue Synagoge. 200 in den darunterliegenden, ebenfalls neuen Gemeindesaal. Der schlicht gehaltene Kuppelbau fügt sich in die Umgebung ein. Die sandfarbenen Backsteinziegel sollen Beständigkeit symbolisieren, so Architekt Per Pedersen. Große Fenster stünden – trotz aller erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen – für Offenheit und Öffnung nach Außen hin. Der helle Gebetsraum ist mit Holzlamellen verschalt. Wegen der Akustik sind keine Lautsprecher erforderlich. Die Synagoge folgt dem orthodoxen Ritus und ist nach Osten – also nach Jerusalem – hin ausgerichtet. Frauen und Männer sitzen getrennt.

Heute wurden in einer Zeremonie die drei Thorarollen aus dem bisherigen Gebetsraum in die neue Synagoge gebracht. Damit ist sie offiziell eingeweiht.

 

Die drei Thorarollen werden aus dem bisherigen Gebetsraum in die neue Synagoge gebracht:

 

Dazu wird getanzt, gesungen und geklatscht:

 

Mit der Einbringung der Thorarollen in die neue Synagoge ist sie offiziell eingeweiht:

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