Neue Studien geben Aufschluss über Missbrauchsfälle bei den Regensburger Domspatzen

Die Regensburger Domspatzen sind weltberühmt. Leider gab es in den letzten Jahren viele negative Nachrichten über Missbrauchsfälle. Jetzt wurden zwei Studien vorgestellt, die das Bistum Regensburg in Auftrag gegeben hat und die verstehen helfen sollen, wie es dazu gekommen ist. Daraus geht hervor, dass die undurchsichtigen Strukturen und unklaren Verantwortlichkeiten im System der Domspatzen die Missbrauchsfälle begünstigt haben. Der Chor, seine Schulen und Internate seien ein abgeschottetes soziales System gewesen, in dem sich eigene moralische Maßstäbe herausgebildet hätten. Besonders schlimm war die Gewalt in der Vorschule mit Schülern der dritten und vierten Klasse. Und was die beiden Studien außerdem besagen ist, dass der Erfolg des Chores offenbar wichtiger war als das Wohlergehen der Kinder. Untersucht wurden die Jahre zwischen 1945 bis 1995. Der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer bat die Opfer erneut um Vergebung und sagte: „Das Ziel war, die Wahrheit über die Missbrauchsfälle herauszufinden. Wichtig sei jetzt, dass man wachsam bleibt, damit so etwas nie wieder passiert.“

 

(Bild: Matthias Rau, Martin Rettenberger und Lisanne Breilling von der Kriminologischen Zentralstelle Wiesbaden, der Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer, Bernhard Löffler und Bernhard Frings von der Uni Regensburg bei der Vorstellung der Missbrauchs-Studien in der Regensburger Continental Arena (v.l.))

© charivari