Nationalpark Bayerischer Wald: Wieso sind die Buchen braun?

Eisheilige führten zu Spätfrostschäden im Nationalpark. Zahlreiche frostgeschädigte Buchen sind beim Blick Richtung Lusen vom Großalmeyerschloss aus zu sehen.

Vor Nachtfrost bist Du sicher nicht – bis Sophie vorüber ist.“ Die Bauernregel zu den Eisheiligen traf dieses Jahr absolut zu. In den höheren Lagen des Nationalparks Bayerischer Wald haben die kalten Tage Mitte Mai deutliche Spuren hinterlassen. Vor allem der Frost in der Nacht vom 11. auf den 12. Mai hat teilweise zu flächendeckenden Spätfrostschäden an Buchen geführt, die zwischen 1000 und 1200 Höhenmetern als braunes Band zu erkennen sind. Wie stark Frostschäden ausfallen, hängt neben der Länge und Härte des Frosts auch vom Stand des Laubaustriebs ab. „Wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass gerade austreibende und frisch ausgetriebene Blätter viel frostempfindlicher sind als ältere Blätter“, erklärt Geoökologe und Nationalparkmitarbeiter Burkhard Beudert. Sorgen um eine dauerhafte Schädigung der Buchen muss man sich laut dem Wissenschaftler aber nicht machen. „Die bereits laufende Entwicklung der Johannestriebe stellen die Belaubung und damit die Photosynthese sicher“, erläutert Beudert. Frühere Untersuchungen nahe der Racheldiensthütte ergaben, dass es zwischen 19 und 38 Tage braucht, bis sich die Färbung des Laubdachs von Braun in Grün wandelt. Voraussichtlich Ende Juni wird der gesamte Bergmischwald also wieder in seinem satten Grün zu bestaunen sein.

(Quelle: Pressemitteilung Bayerischer Nationalpark)

 

© Sandra Schrönghammer/Nationalpark Bayerischer Wald