Nach Ertrinkungstod in Weiden: drei Freunde wegen Totschlags vor Gericht

Nach dem Ertrinkungstod eines 22 Jahre alten Manns in einem Kanal in Weiden müssen sich drei Bekannte seit Dienstag vor Gericht verantworten. Ihnen wird vorgeworfen, dass sie ihrem Freund nicht geholfen haben und ihn haben ertrinken lassen. Die in Untersuchungshaft sitzenden zwei Männer und eine Frau sind wegen Totschlags durch Unterlassen angeklagt.

Wie der Sprecher des Weidener Landgerichts, Matthias Bauer, berichtete, haben die Angeklagten zum Beginn des Verfahrens sich zunächst nicht zu den Vorwürfen geäußert. Sie würden vielleicht später aussagen. Nach Angaben des Justizsprechers prüft die Strafkammer auch, ob eventuell als Alternative der Straftatbestand Aussetzung mit Todesfolge für die Tat in Frage kommt.

Der betrunkene 22-Jährige war im vergangenen September in den Kanal gefallen. Die angeklagte Frau soll die Tragödie sogar mit ihrem Handy aufgenommen haben. Die Leiche war erst nach einem Tag aus dem Gewässer geborgen worden. Die Polizei hatte mit einem Hubschrauber, Booten und Wärmebildkameras nach dem Mann gesucht. Für den Prozess sind zehn Verhandlungstage bis Juli geplant.