Missbrauchsbeauftragter fordert Entschuldigung von Kardinal Müller

Im Missbrauchsskandal bei den Domspatzen hat der Missbrauchsbeauftragte der Bundesregierung eine Entschuldigung des früheren Regensburger Bischofs Gerhard Ludwig Müller gefordert. „Es wäre den Betroffenen zu wünschen, dass er sich wenigstens jetzt fürdie verschleppte Aufarbeitung entschuldigen würde“, sagte Johannes-Wilhelm Rörig, Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, der „Passauer Neuen Presse“ (Mittwoch).
„Unter dem damaligen Bischof Müller wurde eine umfassende, proaktive Aufarbeitung unter Einbeziehung von Betroffenen leider versäumt“, sagte Rörig der Zeitung weiter.

Dem heutigen Kardinal Müller wurde bereits von Betroffenen vorgeworfen, die Aufklärung zu behindern. Müller hatte diesen Vorwurf zurückgewiesen. Auch der Abschlussbericht zur Aufklärung des Missbrauchskandals bei den Regensburger Domspatzen kommt zu dem Ergebnis, dass die Aufarbeitung mit erheblichen Schwächen behaftet gewesen sei. Dem Bericht zufolge wurden mindestens 547 Chorknaben Opfer von körperlicher oder sexueller Gewalt.