Medikamente auch bei uns in der Region Mangelware

„Tut mir leid, das Medikament haben wir gerade nicht da!“ Diesen Satz hören Sie momentan fast überall bei uns in der Region in den Apotheken.

Man geht zum Arzt, bekommt ein Rezept – und in der Apotheke trotzdem nicht das verschriebene Medikament. Nicht lieferbar, so die Begründung.

Der Lieferengpass bei Medikamenten nimmt immer mehr zu. Apotheker schlagen Alarm! In Regensburg, Cham, Schwandorf, Kelheim und Neumarkt fehlen in fast jeder Apotheke fast 200 Medikamente.

Josef Kammermeier, stellvertretender Vorsitzender des Bayerischen Apothekerverbandes und Besitzer der Stadtpark Apotheke in Regensburg im charivari-Interview:

„Die Lieferengpässe in den Apotheken nehmen immer größere Ausmaße an“:

„Der zeitliche und organisatorische Mehraufwand für das pharmazeutische Personal, um Alternativmedikamente vom Großhandel zu beschaffen oder Rücksprache mit dem Arzt zu halten, ist nur eine Seite des Problems. Wenn Patienten mit ständig wechselnden Präparaten konfrontiert oder auf einen anderen Wirkstoff umgestellt werden müssen, führt das zu großer Verunsicherung und kann das Therapieergebnis verschlechtern.“

Kammermeier weiter: „Wir fordern die Politik auf, die wirtschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen zügig so zu verändern, dass wir wieder Versorgungssicherheit bekommen.“

LÖSUNGSANSÄTZE gibt es von seiten der Apotheker einige, so Josef Kammermeier:

– Lieferengpässe müssen vom pharmazeutischen Unternehmen und Großhandel verpflichtend bekanntgegeben werden.

– Sämtliche Akteure müssen in ein zentrales Informationssystem eingebunden werden.

– Mehrfachvergaben von Rabattverträgen mit mehreren Wirkstoffherstellern sind vorzuschreiben.

– Für Patienten dürfen durch Lieferengpässe keine höheren Aufzahlungen wegen Festbeträgen und Zuzahlungen entstehen.

– Der Mehraufwand in Apotheken muss honoriert werden.

– Exporte von versorgungsrelevanten Arzneimitteln sollen bei Lieferengpässen beschränkt werden können.

Medikamentenmangel – die bittere Pille mit den Pillen! Die Apotheken in der Region versuchen das Problem soweit es geht einzudämpfen und den Kunden möglichst schnell eine Lösung zu präsentieren. Aber so schlimm wie aktuell war der Lieferengpass seit Jahrzehnten nicht!

 

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