Fit for Life: Hygiene Spezial – Was sind Mikroorganismen?

Täglich sind wir von Mikroorganismen umgeben. Viele von ihnen sind harmlos oder sogar nützlich für die Gesundheit.

Die Ansprüche an Sauberkeit und Hygiene haben sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert.

Doch was steckt eigentlich hinter dem „Hygiene“-Begriff? Das klären wir am Sonntag mit PD Dr. Andreas Ambrosch- leitende Arzt am Institut für Labormedizin, Mikrobiologie und Krankenhaushygiene am Krankenhaus Barmherzige Brüder.

Was sind Mikroorganismen?

Zu den Mikroorganismen zählen unter anderem Bakterien, Hefen und Schimmelpilze. Mikroorganismen sind sehr klein. Sie messen circa 1/1000 mm und sind einzeln nur unter dem Mikroskop zu erkennen.

Erst wenn sie sich stark vermehrt haben und in einer Ansammlung von mehreren Millionen beieinander liegen, werden sie auch ohne Mikroskop zunächst als stecknadelkopfgroßes Pünktchen (Kolonie) sichtbar.

In Flüssigkeiten entwickeln sich die Keime nicht in Form von Kolonien. Sie verbreiten sich vielmehr über die gesamte Flüssigkeitsmenge, bilden einen Bodensatz oder an der Oberfläche eine Deckschicht. Erst rund 100 Millionen Bakterienzellen pro Liter bewirken in klaren Flüssigkeiten eine leichte Eintrübung.

Scheinbar „saubere“ Flächen, Gegenstände, Hände oder auch Lebensmittel sind deshalb aus mikrobieller Sicht nicht immer „rein“ und können in ungünstigen Fällen Anlass für Verderb, ja sogar Lebensmittelvergiftungen sein.

Ein unsauberes Wischtuch kann deshalb ohne weiteres mit 100 millionen Keimen/cm2 und mehr besiedelt sein. Werden mit einem solchen Lappen Messer oder Gefäße „gesäubert“, dient das eher der Verbreitung von Keimen als der Reinigung.