Fit for Life: Dekubitus- Herausforderung Wundliegen

Dekubitus wird auch als Druckgeschwür bezeichnet und beschreibt das Wundliegen von Patienten. Er entsteht vor allem bei Bettlägerigkeit und kann durch regelmäßige Mobilisierung, geeignete Hilfsmittel wie zum Beispiel eine Dekubitusmatratze oder spezielle Pflegebetten sowie durch korrektes Umlagern des Patienten in der Regel positiv beeinflusst werden.

Dekubitus- Herausforderung Wundliegen unser Thema in FIT FOR LIFE zu Gast ist Dr. med. Norbert Heine, stellvertretender Direktor der Klinik für Plastische und Ästhetische Hand – und Wiederherstellungschirurgie, Leiter des Dekubituszentrums am Caritas Krankenhaus St. Josef.

Der akute Dekubitus entsteht oftmals innerhalb weniger Stunden, manchmal auch Tage. Die Gewebeschädigung bzw. die Hautschädigung ist in einer solchen Situation dann in der Regel meist oberflächlich. Bei einem chronischen Dekubitus ist genau das Gegenteil der Fall. Er entsteht über einen längeren Zeitraum hinweg und die geschädigte Stelle, genauer gesagt die chronische Wunde, liegt meist unterhalb der obersten Hautschicht. Aus diesem Grund bemerkt man ihn häufig nicht, vor allem wenn er auf einer eher selten begutachteten Stelle, wie etwa dem Gesäß liegt.

Wie entsteht ein Dekubitus?

Der Hauptentstehungsgrund für einen Dekubitus ist eine erhöhte, örtliche bzw. lokale Druckbelastung. Dauert dieser Druck länger an, kommt es zur Unterversorgung der Zellen und sie erhalten weder genügend Sauerstoff, noch Nährstoffe. In Folge dessen kann es dann zu einer Ischämie kommen und es sammeln sich saure Stoffwechselprodukte an, woraufhin das Gewebe nekrotisiert und die Nervenzellen eine irreversible Schädigung davontragen. In diesem Zusammenhang gibt es gewisse Körperregion, die ein besonders hohes Dekubitusrisiko aufweisen.

Darunter fallen die Dornfortsätze der Wirbelsäule, das Kreuzbein und die gesamte Kreuzbeinregion, die Fersen, die Knöchel und die Rollhügel der Oberschenkelknochen. Das liegt daran, dass hier relativ wenig Muskel oder Fettgewebe über dem Knochen vorhanden und zudem der Auflagedruck sowohl stärker, als auch konzentrierter, ist. Dekubitus: Behandlungsmöglichkeiten

Der erste Schritt bei der Behandlung, bzw. Therapie, eines Dekubitus ist normalerweise immer die vollständige Druckentlastung der betroffenen Stelle oder mehrerer betroffener Stellen. In diesem Rahmen werden verschiedene hautschonende und gewebeschonende Bewegungstechniken, Transfertechniken und Positionierungstechniken angewandt. Gleichzeitig wird der Dekubitus nach allen gängigen Regeln der Wundheilung und Wundbehandlung versorgt. Ist der Patient in einem Status indem keine vollständige Entlastung möglich ist, dann sollte beachtet werden, dass dadurch die Heilung der Wunde erschwert wird. Zusätzlich gibt es diverse Hilfsmittel, die sowohl zur Hautpflege, als auch zur Druckreduzierung angewandt werden können. Ein wichtiger Punkt, den es hierbei allerdings zu beachten gilt, ist, dass besagte Hilfsmittel eine Druckentlastung nicht ersetzen können.