Lungenärzte sammeln Daten zu Therapie langer Corona-Erkrankungen

Lungenfachärzte erforschen Therapieansätze für lang andauernde Corona-Erkrankungen. «Es ist ein relativ frisches Phänomen», sagte Andreas Rembert Koczulla, Chefarzt in Prien, am Mittwoch vor dem 61. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin (DGP). Man überblicke gerade mal 15 Monate.

Viele Unikliniken hätten Fachabteilungen eingerichtet für solche Patienten, sagte der Chefarzt am Fachzentrum für Pneumologie der Schön Klinik Berchtesgadener Land in Prien am Chiemsee. In ländlicheren Regionen seien meist Allgemeinmediziner die ersten Ansprechpartner. «Ich glaube, dass auch Selbsthilfegruppen eine entscheidende Rolle zukommt.» Diese hätten sich sehr schnell gebildet.

Die Experten unterscheiden bei den Langzeit-Erkrankungen das Post-Covid-Syndrom, bei dem Symptome noch zwölf Wochen nach einer akuten Corona-Infektion vorhanden sind, und das Long-Covid-Syndrom, das den Symptomverlauf von Woche vier bis über die Woche zwölf hinaus bezeichnet. Daten dazu, wie viele Erkrankte noch lange Probleme haben, seien schwierig zu erheben. Nach Angaben aus England zeigten fast 14 Prozent nach zwölf Wochen Long-Covid-Symptome.