Luchse im Bayerwald werden mehr – das führt zu Problemen

Süße Nachrichten aus dem Bayerwald: Es gibt Luchsnachwuchs! Mindestens vier Jungtiere sind es, die die beiden Muttiere Geli und Bonnie zur Welt gebracht haben. Luchskoordinator Heinrich Moser aus Bad Kötzting hat sie mit Fotofallen festgehalten.

Die eleganten Jäger fühlen sich in unserer Region immer wohler. Doch so schön das ist, es führt zu einem Problem. 14 Luchse sind es im Lamer Winkel momentan. Das sind viel zu viele auf engem Raum. Deswegen geht ihnen quasi das Essen aus. Hauptsächlich reißen Luchse Rehe. Doch die werden im Lamer Winkel immer weniger. Die anwesenden Luchse im Bayerwald bräuchten im Jahr 300-500 Rehe. Und der gesetzliche Abschussplan fordert ebenfalls 195 Stück. Auf der Suche nach Essbaren sind Luchse mittlerweile nicht mehr nur nachts unterwegs sondern schon mittags. Und jetzt sind in einen Garten in Drachelsried, Kreis Cham, zwei Jungluchse gelaufen und haben auf einem Ferienhof drei Hasen und eine Katze gefressen. Dass so etwas öfter passieren könnte, glaubt Moser allerdings nicht.

Luchskoordinator Moser wünscht sich, dass die Behörden eingreifen. Zum Beispiel könnte man den Abschussplan für Rehwild aussetzen oder Luchse in bisher „Luchsfreie“ Gebiete umquartieren. Doch es passiert laut Moser nichts! Jetzt will er gemeinsam mit einer Tierschutzorganisation und einem Hamburger Studenten eine Bachelorarbeit schreiben über das Verhältnis Luchs und Reh.

(Bild 1 und 2: Die Jungluchse, die Heinrich Moser mit einer Fotofalle festgehalten hat)

(Bild 2: Der Luchskoordinator der BJV Kreisgruppe Bad Kötzting Heinrich Moser)

 

© Heinrich Moser