Linken-Politikerin Hennig-Wellsow: In diesem Schuljahr alle Kinder versetzen

Die Kandidatin für den Linken-Vorsitz, Susanne Hennig-Wellsow, fordert angesichts der Corona-Krise bundesweit einheitliche Regelungen für Versetzungen in der Schule in diesem Jahr. „Wir brauchen einheitliche Regelungen, wie man dieses Schuljahr für die Kinder so zum Abschluss bringt, dass alle versetzt werden“, sagte sie dem „Tagespiegel“ (Sonntags-Ausgabe). Sie sei „absolut nicht damit einverstanden, dass der Leistungsdruck, den es im Schulsystem vorher schon gab, jetzt an Eltern und Kinder weitergegeben wird“. Das löse Konflikte in den Familien aus, sagte die Fraktions- und Landeschefin aus Thüringen.

Die hessische Linken-Fraktionschefin Janine Wissler, die gemeinsam mit Hennig-Wellsow für den Parteivorsitz kandidiert, forderte, als Lehre aus der Krise Schulen, Krankenhäuser und den öffentlichen Gesundheitsdienst besser auszustatten. „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wo schon vorher Missstände waren. Eine Rückkehr zur Normalität kann es in vielen Bereichen nicht geben“, sagte sie dem „Tagespiegel“. Es sei „schleierhaft“, warum die Gesundheitsämter im Sommer nicht massiv personell aufgestockt worden seien, damit nun Kontakte wieder nachverfolgt werden könnten.

Wissler forderte außerdem deutlich mehr Corona-Tests. „Deutschland ist da international auf Platz 50. Wir hätten längst kostenlose Corona-Tests für alle einführen müssen.“