Suche nach Studentin: Leichenspürhunde schlagen an

Drei Leichenspürhunde haben bei der Suche nach der vermissten Studentin Malina K. am Regensburger Donauufer gebellt – ausgerechnet an der Stelle, an der auch das Handy der jungen Frau entdeckt wurde. „Das ist noch kein Beweis, dass wir Malina gefunden haben“, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagnachmittag. In dem Bereich fließe über die Kanalisation sogenanntes Oberflächenwasser in die Donau, das viele Gerüche der Stadt mit anschwemme.

Am Freitagmorgen sollte in Absprache mit den Polizeihundeführern geklärt werden, wie das Bellen zu deuten ist. „Dann entscheiden wir, ob weitere Maßnahmen an der Stelle sinnvoll sind, ob wir beispielsweise versuchen, dort nach der Vermissten zu tauchen“, sagte der Polizeisprecher.

Bisher war ein Taucheinsatz nicht möglich. Der Pegel der Donau war zu hoch, die Strömung zu stark und das Wasser zu trüb. Taucher hätten sich nur vorantasten können. Die Beamten suchten deshalb vom Boot aus nach Hinweisen. Mit Stöcken tasteten sie ins Wasser ragende Äste nach persönlichen Gegenständen oder Kleidungsstücken der Vermissten ab.

Die Suche blieb zunächst erfolglos, der Einsatz an der Donau wurde am Donnerstag vorerst beendet. Die Polizei möchte nun den zahlreichen Hinweisen aus der Bevölkerung nachgehen. „Wir kommen mit der Prüfung kaum noch hinterher. Wir bitten deshalb, wirklich nur wertvolle Hinweise zu melden“, sagte ein Polizeisprecher. Eine heiße Spur gebe
es nach wir vor nicht – aber auch keine Anzeichen auf ein Verbrechen.

Der Vater der Vermissten, Joseph Z., hofft, dass die 20-Jährige von der Donau aus weiter Richtung Straße gegangen ist. Spürhunde hätten ihren Geruch bis dorthin verfolgen können, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. „Wir können uns vorstellen, dass Malina dort in ein fremdes Auto gestiegen ist.“ Eine Zeugin will die junge Frau an einem
Parkplatz nahe der tschechischen Grenze gesehen haben. Die Familie versucht nun, Kontakt mit tschechischen und polnischen Behörden und Pressevertretern aufzunehmen. Die Polizei will dazu keine Stellung nehmen. „Wir tun alles, was uns möglich ist“, versicherte ein Polizeisprecher.

Malina K. verschwand auf dem Heimweg von einer Party am frühen Sonntagmorgen. Noch am selben Tag begann die Polizei mit der Suche nach der jungen Frau. Aber selbst der Einsatz eines Hubschraubers konnte bisher keine Erkenntnisse bringen.

Den letzten Kontakt mit der Vermissten hatte ihre Mitbewohnerin. Malina K. rief sie am Sonntag um kurz vor sechs Uhr an, um sich nach dem Heimweg zu erkundigen. Sie wohnt erst seit kurzem in Regensburg und kennt sich noch nicht gut aus. Zum Zeitpunkt des Telefonats soll sich die 20-Jährige nach eigenen Angaben beim Stadtpark befunden
haben.

Kurz darauf war bei dem Handy von Malina K. der Akku leer. Ein Spaziergänger fand das Gerät einige Hundert Meter weiter im Herzogspark nahe der Donau. „Wir halten es inzwischen für wahrscheinlich, dass Malina sich an der Stelle des Fundorts aufgehalten hat“, sagte ein Polizeisprecher. Das habe die erste Auswertung des Handys ergeben. „Wir hoffen immer noch, dass Malina lebt“, sagte ein Polizeisprecher. „Die Hoffnung stirbt schließlich zuletzt.“

© Robert Huber, Charivari