Lehrer kritisieren Testpflicht an Schulen

Die Testpflicht an den Schulen kommt. Nach den Osterferien müssen sich Schüler testen lassen, vorausgesetzt sie dürfen in die Schule gehen. Das hängt weiter von den Inzidenzen in den Landkreisen bzw. kreisfreien Städten ab. Aber selbst bei einer Inzidenz über 100 sollen wieder mehr Kinder zurück in die Klassenzimmer. Konkret geht es um die Viertklässler und die 11. Jahrgangsstufe an Gymnasien bzw. FOS.

Künftig sollen die Kinder aber alle zwei Tage getestet werden. Die Durchführung der Tests bleibt wohl an den Lehrern hängen.

Darüber haben wir bei Wolfgang und dem charivari-Morgenteam  mit Manuel Senner, dem Sprecher der Lehrer in der Oberpfalz (Bayerischer Lehrer- und Lehrerinnenverband) gesprochen. Er ist selbst Lehrer und er sieht die neue Testpflicht mit Sorge. Denn eigentlich sollte die Gesundheit der Schüler an erster Stelle stehen.

„Das ist jetzt eigentlich bei den Selbsttests nicht immer möglich. Ich hab die Selbsttests gestern mit meiner Klasse durchgeführt. Das dauert circa eine halbe Stunde. Ich habe eine neunte Klasse und da geht es schon relativ flott. Aber ich hab auch gemerkt, sie brauchen Anleitung und das ist jetzt nicht so unproblematisch, auch von der Distanz her. Man sollte auch alle Maßnahmen in der Schule vermeiden, die zur Verbreitung und zur Anreicherung von Aerosolen führen und das spricht eigentlich gegen diese Selbsttests.“

 

Und was ist, wenn dann wirklich ein Schüler positiv getestet wird?

„Dann hab ich den in der Klasse sitzen, muss ihn natürlich isolieren, aber ich muss dann auch die Eltern informieren. Das ist nicht immer so leicht, dass die dann von der Arbeit weg können. Das Thema Mobbing könnte da auch mit rein spielen.“

 

Probleme und offene Fragen gibt es schon bei den Tests für die Schüler. Doch was ist mit den Lehrern?

„Wir sind kein medizinisches Personal. Das heißt, wir müssten da auch geschult werden. Wir haben keinen weißen Kittel an, wir bekommen keine Schutzmaßnahmen. Da hat man jetzt eigentlich ein ganzes Jahr lang seitens der Schulaufsicht, auch seitens des Kultusministeriums verpennt in diese Richtung zu denken.“

Die Lehrer wollen sich also nicht als Ersatz-Testzentrum sehen, sondern wollen die Schüler unterrichten. Manche haben deswegen auch schon Klagen eingereicht.

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