Landkreis Regen: Zur Feuerwehr trotz Behinderung

Inklusionsprojekt INKA der Lebenshilfe kann weitergehen – Bezirk sichert Förderung zu

Jochen Fischer, der Geschäftsführer der Lebenshilfe Regen, hatte am Dienstag (10.10.17) in Landshut gut lachen. Er konnte bei der Sitzung des Sozialhilfeausschusses des Bezirks Niederbayern gleich zwei Erfolge verbuchen. Zum einen wurde der Bedarf für eine neue Einrichtung in Viechtach anerkannt. Dort sollen 24 Wohnheimplätze für behinderte Menschen sowie sieben Förderstättenplätze entstehen.

Zum anderen ging es um das Modellprojekt „INKA“, das nun drei Jahre lang von der Lebenshilfe Regen betrieben wurde. Es soll Kindern und Jugendlichen (bis 27 Jahren) ermöglichen, an unterschiedlichen Freizeitangeboten teilzunehmen. Ein Junge hatte sich gewünscht, zur Feuerwehr zu gehen. Ein anderes Mädchen wollte gerne tanzen. Beides machte INKA möglich. „Wir arbeiten viel mit den örtlichen Vereinen zusammen“, erklärte Fischer in der Sitzung. Auch verwies er darauf, wie wertvoll die Einbindung der behinderten Kinder vor Ort ist. Inklusion pur also.

So sah dies auch Bezirkstagspräsident Dr. Olaf Heinrich und bemühte sich bis kurz vor der Sitzung, eine Lösung zu finden, wie die Lebenshilfe auch nach Auslaufen der drei Jahre das erfolgreiche Projekt fortführen kann. Denn die „Aktion Mensch“, die das Projekt maßgeblich förderte, leistet nur die Anschubfinanzierung und zieht sie sich nach drei Jahren finanziell zurück. Im Rahmen der Offenen Behindertenarbeit, die ebenfalls ohnehin vom Bezirk finanziert wird, sei aber die Begleitung der Kinder und Jugendlichen zu diversen Angeboten nicht möglich, so führte es Fischer in seinem Antrag aus. Zwar rechnet der Lebenshilfe-Geschäftsführer wegen der bereits geschaffenen Strukturen und Netzwerke mit insgesamt weniger Kosten (statt etwa 80.000 Euro dann nur noch 30.000 Euro pro Jahr), aber auch dies wäre als Eigenanteil nicht zu schultern.   

Der Bezirkstagspräsident schlug nun in einer geänderten Beschlussvorlage vor, sich mit der Hälfte der Kosten, also 15.000 Euro zu beteiligen. Denn es gibt auch Signale von Seiten des Landkreises (bisher kein Kostenträger), die Förderwürdigkeit des Projektes zu prüfen. Eine Entscheidung darüber wird für Frühjahr 2018 erwartet. „Mir ist wichtig, vor dem Auslaufen des Modellprojektes zu signalisieren, dass der Bezirk weiter mithelfen wird. Dies sollte auch die Verhandlungen mit dem Landkreis positiv beeinflussen“, so Heinrich. Jochen Fischer ist jedenfalls optimistisch und freut sich nun erst einmal über die guten Nachrichten, die er aus Landshut mit nach Regen bringen kann.


(Bild: Lebenshilfe Regen)

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