Landesbund für Vogelschutz meldet: Gutes Storchenjahr in Bayern

In etlichen Teilen Bayerns sind derzeit auffällig große Versammlungen von Weißstörchen zu beobachten. Kein Wunder, übertreffen die bayerischen Störche regelmäßig ihre Bestmarken an Brutpaaren und Jungvögeln. Mittlerweile ist fast der ganze diesjährige Storchennachwuchs flügge. „Vor allem die Jungvögel verspüren ab etwa Mitte August eine Zugunruhe und finden sich auf geeigneten Flächen zu großen Trupps zusammen, um sich auf den Abflug in den Süden Afrikas vorzubereiten“, erklärt die LBV-Weißstorchexpertin Oda Wieding. Übrigens, anders als in Norddeutschland war für die bayerischen Weißstörche 2017 ein gutes Jahr.

Die bayerischen Jungstörche treffen ihre Reisevorbereitungen. „Aus vielen Flusstälern wie der Altmühl oder der Aisch erhalten wir begeisterte Meldungen von kleineren und größeren Storchentrupps mit 50 bis über 100 Vögeln“, so Oda Wieding. Mit dem auf rund 480 Storchenpaare angestiegenen bayerische Bestand steigt auch die Zahl der Jungvögel. Der Großteil des diesjährigen Storchennachwuchses ist mittlerweile selbstständig und die Familienbande lösen sich auf. Die ein- bis zweiwöchige Entwöhnungsphase nach dem Flüggewerden ist vorbei. In dieser wurden sie noch von den Altvögeln auf Wiesen geführt und bei Bedarf am Abend gefüttert. Die jungen Weißstörche streifen jetzt zunehmend alleine umher und suchen Anschluss. Bei gutem Wetter kann es daher bereits zum Abflug von Kleingruppen oder der ganzen Truppe kommen. „Als Segelflieger sind Störche auf die Thermik angewiesen, so fliegen sie auf der West- oder der Ostroute ums Mittelmeer herum nach Afrika“. Von den bayerischen Störchen bleiben aber mittlerweile einige zum Überwintern einfach in Spanien.

Auch die Jüngsten des bayerischen Storchennachwuchses, die erst jetzt flügge werden, wie zum Beispiel in Wörnitzostheim (Landkreis Donauwörth) oder in Reichmannsdorf (Landkreis Bamberg), können noch Anschluss finden. So ist aus Schweden kürzlich eine Gruppe Jungstörche losgeflogen. Sie befindet sich aktuell in Dänemark und kann mit einer Verzögerung von mehreren Tagen auf dem Weg nach Süden auch durch Bayern kommen. An solche Trupps können sich dann die bayerischen Nachzügler Ende August bis Anfang September anschließen.

Wann und wo in Bayern Jungstörche flügge geworden sind, zeigt die Verbreitungskarte der Weißstörche für Bayern auf der LBV-Webseite. Wer die Reise einiger mit Satellitensendern ausgestatteter Störche live mitverfolgen will, findet dort unter www.lbv.de/senderstoerche ihre Aufenthaltsorte und Flugrouten.

© pixabay