Künftige Bildungsministerin: Möglichst keine Schulschließungen

Die designierte Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) will Schulschließungen trotz der steigenden Corona-Infektionszahlen vermeiden. «Wir sind dafür, keine Schulschließungen zu machen», sagte sie bei «Bild Live». Ihre Partei sei der Überzeugung, dass die Schülerinnen und Schüler «jetzt nicht noch einmal Bildungsrückstände erleiden sollten».

Stark-Watzinger forderte in dem Interview am Mittwochabend außerdem mehr Kompetenzen für den Bund im Bereich der Bildungspolitik. Sie wolle ein «Kooperationsgebot», damit Bund und Länder besser zusammenarbeiten. Die 53-Jährige ist FDP-Chefin in Hessen und Parlamentarische Geschäftsführerin der Bundestagsfraktion.

Der Präsident des Deutschen Lehrerverbands, Heinz-Peter Meidinger, forderte die Länder auf, nicht einseitig die Weihnachtsferien vorzuziehen, ohne für alle Menschen weitere Kontaktbeschränkungen einzuführen. «Wenn die Bundesländer die Weihnachtsferien vorziehen wollen, dann müsste es aber gleichzeitig auch mehr Kontaktbeschränkungen in der Gesamtgesellschaft geben, also Lockdowns oder Teil-Lockdowns», sagte Meidinger der «Rheinischen Post» (Donnerstag). «Denn so eine Schulschließung light macht ja nur Sinn, wenn das Infektionsgeschehen insgesamt eingedämmt wird, nicht nur in den Schulen.»

Die Politik habe längst nicht alle Optionen ausgereizt, um Schulschließungen zu vermeiden, sagte er. «Ich verstehe nicht, warum es in einigen Bundesländern immer noch keine Maskenpflicht in den Unterrichtsräumen gibt. NRW ist da ein Negativbeispiel.» Gebraucht würden auch endlich Raumluftfilter in den Schulen. «Dass Fördergelder von mehreren Hundert Millionen Euro noch nicht abgerufen wurden, ist ein Skandal», sagte er. (dpa)