Kreiswerke Cham kontrollieren verstärkt Biotonnen

Spray- und Blechdosen, Plastiktüten und –verpackungen, Glasflaschen und sogar tote Tiere in der Biotonne!? – Aus den Augen, aus dem Sinn! Die deutlich gestiegene Fehlwurfquote bereitet den Kreiswerken und dem Verwertungsbetrieb immer mehr Schwierigkeiten. Die für die Aussortierung der unerwünschten Materialien anfallenden Mehrkosten müssen letztlich vom Gebührenzahler getragen werden. Das hat die Kreiswerke Cham dazu veranlasst, verstärkt die Biotonnen auf ihre Inhalte zu kontrollieren – auch mit Folgen für die Benutzer der Behältnisse. Mehr Verantwortungs- und Umweltbewusstsein bei der Nutzung der Biotonne wäre für alle Beteiligten von Vorteil.

Die Störstoffe in den Biotonnen im Landkreis Cham haben deutlich zugenommen. Dies ergab eine Sortieranalyse im November letzten Jahres. Die Sortierung erfolgte per Hand – keine schöne Arbeit, denn Spray- und Blechdosen, Plastiktüten und –verpackungen, Glasflaschen und sogar tote Tiere kamen da zum Vorschein. Teilweise mehr als 10% des angelieferten Materials mussten aussortiert werden. Die Kreiswerke Cham haben deshalb noch im letzten Jahr begonnen, die zur Abholung bereitgestellten Biotonnen zu kontrollieren. Es bestätigte sich, dass Biotonnen häufig falsch befüllt werden und zum Teil einen erheblichen Anteil an Störstoffen beinhalten. Die häufigsten Fehlwürfe sind Plastiktüten und Plastikfolien, aber auch Getränkekartons, Windeln, Glas, Bauschutt oder Textilien finden sich in der Biotonne.

 

Biologisch abbaubare „Plastiktüten dürfen nicht verwendet werden

 

Sehr häufig werden für die Sammlung im Haushalt die sogenannten „Biologisch abbaubaren Plastiktüten“ verwendet. Sie sind für den Kompostvorgang sehr problematisch und daher im Landkreis Cham nicht zugelassen. Diese „Biotüten“ bergen zum einen eine hohe Verwechslungsgefahr mit „normalen“ Plastiktüten in sich und haben zum anderen in aller Regel einen gewissen Anteil, der erdölbasiert, also aus Erdöl, hergestellt ist. Ziel ist es meistens, damit die Biotonne sowohl trocken als auch sauber zu halten. Als Ersatz dafür eignen sich Papiertüten und -säcke, Zeitungspapier und Wellpappe sehr gut.

 

Um die Fehlwurfquote in den Griff zu bekommen, werden die Kontrollen auf die erwähnten Störstoffe hin verstärkt. Im Rahmen der Möglichkeiten werden Nutzer der Biotonne auch persönlich beraten und auf Fehler bei der Befüllung hingewiesen. Biotonnen, die falsch befüllt bereitgestellt wurden, werden notiert und die Nutzer bzw. der Eigentümer des Grundstückes auf das Fehlverhalten und den aktuellen Anlass hingewiesen. Verwarnungen oder Verwarnungen mit Verwarnungsgeld können die Folge sein. In schwerwiegenden Fällen bleibt die Biotonne stehen und es wird ein Bußgeldverfahren eingeleitet.

 

Beispiele dafür, was in die Biotonne darf und was nicht, sind auf dem Deckel jedes Vorsortierbehälters für die Küche und jeder Biotonne, die von den Kreiswerken zur Verfügung gestellt werden, aufgedruckt.

 

Ziel der Kontrollen ist es, Bioabfälle mit möglichst geringem Fremdstoffanteil zu sammeln, da nur daraus ein hochwertiger Qualitätskompost hergestellt werden kann. Überflüssig wird außerdem eine teure Nachsortierung.

 

In die Biotonne gehören ausschließlich kompostierbare Materialien, wie

 

  • Obst- und Gemüsereste

 

  • Essensreste

 

  • Kaffeefilter, Teebeutel

 

  • Obst-, Nuss- und Eierschalen

 

  • Papierservietten, Haushaltstücher

 

  • Gartenabfälle ohne Erde und Steine

 

  • Schnitt- und Topfblumen

 

 

Nicht in die Biotonne gehören:

 

 

 

  • Plastik, Metall

 

  • Asche, Restmüll, Straßenkehricht

 

  • Speisereste aus Gaststätten

 

  • Einstreu für Katzen, Vögel, Hamster u.ä.

 

  • Fäkalien aller Art

 

  • Tote Tiere

 

  • Kunststoffähnliche und biologisch abbaubare Beutel
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