Kein Hühner-Mastbetrieb in der früheren niederbayerischen Bayern-Ei-Anlage

Nach dem Skandal um die niederbayerische Firma Bayern-Ei ist weiter offen, was aus der zurzeit leerstehenden Anlage wird. Die Bürger in Aiterhofen im Landkreis Straubing-Bogen wollen jedenfalls keinen Mastbetrieb mit mehr als 255 000 Hühnern im Ort haben. Der Gemeinderat lehnte am Mittwochabend einstimmig den Antrag eines Investors ab, der die einstige Legehennen-Anlage in einen Mastbetrieb umwandeln wollte. Damit habe der Rat der Stimmung der Aiterhofener entsprochen, sagte Günter Stephan, Geschäftsstellenleiter der Gemeindeverwaltung, am Donnerstag.

Gänzlich verhindern kann der Gemeinderat einen möglichen neuen Hühnerbetrieb im Ort jedoch nicht. Im am Mittwoch abgelehnten Fall wäre wegen der Anzahl an Hühnern ein Umbau der Anlage notwendig geworden, so hätte ein Zwischengeschoss eingezogen werden müssen. Hierüber habe der Rat entscheiden können, erklärte Stephan.

Sollte ein Investor jedoch beispielsweise einen Betrieb mit halb so vielen Tieren starten wollen – was keinen Umbau erforderlich machen würde – könnte das der Gemeinderat nicht ablehnen. Für die Genehmigung eines solchen Betriebes wäre das Landratsamt Straubing-Bogen zuständig. Dort liege jedoch kein Antrag vor, sagte ein Sprecher am Donnerstag.

Aus dem Großbetrieb Bayern-Ei mit mehreren 100 000 Legehennen waren 2014 mit Salmonellen-Erregern verseuchte Eier in mehrere europäische Länder geliefert worden. Hunderte Menschen in Frankreich, Österreich und Großbritannien wurden krank, mindestens einer starb.