Jagen und Angeln werden Corona-Hobbys in Bayern

Im Corona-Jahr wurde im Freistaat vermehrt gejagt und geangelt. «Die Menschen wollen mehr über die heimische Natur wissen», sagte eine Sprecherin des Bayerischen Jagdverbands (BJV). Heimisches Wildbret sei zudem hervorragendes Fleisch aus der Region.

Das Interesse daran spiegle sich in den stetig gestiegenen Mitgliederzahlen der Vereine des BJV wider. «Allein beim letzten Prüfungstermin der Jägerprüfung in Bayern waren rund 1250 Teilnehmer angemeldet», sagte die Sprecherin. So groß sei der Andrang bei den viermal im Jahr stattfindenden Prüfungen noch nie gewesen.

Auch der Landesfischereiverband Bayern (LFV) beobachtet einen Trend im Freistaat. «Die Vorbereitungskurse zur Fischereiprüfung waren überdurchschnittlich gut besucht», sagte ein Sprecher des LFV.

Die Fischereiprüfungen selbst hätten wegen der Corona-Regeln nicht regelmäßig stattfinden können. «Trotzdem liegen wir bei den Prüfungsteilnehmern nur circa fünf Prozent unter der Vorjahreszahl von etwa 10 000 Prüflingen», sagte der Sprecher.

Doch nicht nur Neulinge griffen 2020 zur Angel. «Es werden viele, die zwar seit Jahren einen Fischereischein haben, aber selten oder nie zum Angeln gegangen sind, dieses Jahr genutzt haben, um wieder ans Wasser zu gehen», hieß es weiter. Angelfachgeschäfte hätten von einer rasant gestiegenen Nachfrage berichtet.

Das neu erwachte Interesse liegt dem LFV zufolge vor allem daran, dass Reisen und viele andere Freizeitbeschäftigungen im vergangenen Jahr nicht möglich waren. «Fischen durfte man immer», sagte der Sprecher. «Das ist etwas, das in der Regel fast jeder bei sich in der Umgebung machen kann.»

Die Fischbestände in bayerischen Gewässern seien trotz der vielen Angler aber nicht gefährdet. Für jeden Fluss, Bach oder See werde nur eine begrenzte Zahl an Scheinen vergeben.