Ist Milch bald billiger als Mineralwasser?

Milch gibt es gerade zum absoluten Schleuderpreis.
Im Supermarkt zahlen wir derzeit zwischen 45 und 65 Cent für einen Liter Frischmilch. Schön für die Verbraucher, katastrophal für unsere Bauern. Die bringt das Milchdumping an den Rand der Existenz.

Wieso ist der Milchpreis so im Keller?
Hintergrund ist der Wegfall der Milchquote letztes Jahr. Seitdem können die  Bauern den Molkereien so viel Milch liefern, wie sie wollen, was wiederum für eine Milchschwemme auf dem Markt sorgt und dafür dass die Preise extrem gedrückt werden. Aktuell bekommen Bauern von Molkereien pro Liter Frischmilch weniger als 20 Cent. Damit Milchbauern überleben können mit ihrem Geschäft, bräuchten sie aber gut 40 Cent pro Liter. Der Frust ist groß, hat uns Roland Decker geschildert. Er ist Landwirt und Milchbauer mit 80 Kühen in Waldmünchen-Eglsee im Landkreis Cham:
Irgendwas muss man machen, denn so geht es einfach nicht weiter. Sieben Tage die Woche bin ich gebunden an den Hof und dann muss ich von Subventionen leben. Das kann man nicht verstehen. Das System ist einfach nur krank. Ich möchte auf meiner Arbeit Geld verdienen, nicht von Subventionen leben. Des hört man einfach nicht gern. Das will der Verbraucher nicht und ich auch nicht.

Die Politik ist gefragt
Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt hat im Interview mit der  Süddeutschen Zeitung gesagt, er wolle die Milchproduktion eindämmen. Wie? Das hat er nicht gesagt. Zurück zur ursprünglich Milchquoten-Regelung wolle er aber nicht. Viel mehr könne er sich Steuererleichterungen für die Landwirte vorstellen. Die Landwirte wollen eine Lösung. Und das machen sie jetzt auch sehr deutlich. Seit Dienstag (Stand 18.05.) belagert eine Delegation von Milchbauern das Wahlkreisbüro von Agrarminister Schmidt in Neustadt an der Aisch. Bis zum 30. Mai soll das so gehen. Da steigt der nächste Milchgipfel.