Innenministerium lässt Luca-App nicht durch das BSI überprüfen

Das Bundesinnenministerium wird die umstrittene Luca-App zur Eindämmung der Corona-Pandemie nicht umfassend durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) untersuchen lassen. Zuvor habe das Land Hessen das BSI gebeten, eine umfassende Quellcode-Prüfung der Luca-Anwendung vorzunehmen, teilte das Ministerium auf Anfrage mit und bestätigte damit einen Bericht des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“. „Der Bitte wurde nicht entsprochen“, erklärte ein Ministeriumssprecher.

Hessen hatte eine Prüfung des „Gesamtsystems inklusive aller Komponenten der dahinter stehenden IT-Infrastruktur“ angefragt, zitiert der „Spiegel“ einen Sprecher des hessischen Innenministeriums.

Die Luca-App will die Zettelwirtschaft ersetzen, die bei einer analogen Erfassung der Besuche von Restaurants, Ausstellungen und anderen Events entsteht. Der Hersteller konnte unter anderen den Rapper Smudo von den Fantastischen Vier als Fürsprecher gewinnen. In den vergangenen Wochen und Monaten mussten die Macher der App immer wieder Schwachstellen schließen, die Datenschützer und Aktivisten des Chaos Computer Clubs entdeckt hatten.