Impf-Schlusslicht Südtirol vor neuen Corona-Einschränkungen

Wegen ansteigender Corona-Zahlen und der schlechtesten Impfquote in Italien steht Südtirol vor neuen Einschränkungen im öffentlichen Leben. In der autonomen Provinz im Norden des Landes wurde am Dienstag mit 390 die höchste Sieben-Tage-Inzidenz Italiens registriert, wie Gesundheitslandesrat Thomas Widmann mitteilte. „Aus den vergangenen Corona-Wellen wissen wir, wie schnell die Situation entgleisen kann. Mit einer solchen Situation werden wir uns möglicherweise in Kürze auseinandersetzen müssen“, sagte er.

Nur rund 68 Prozent der Südtiroler sind gegen Covid-19 vollständig geimpft, das sind deutlich weniger als der italienische Durchschnitt (76,8). „Die Lage ist nicht gut – wir riskieren, sehenden Auges einer Überlastung der Krankenhäuser entgegenzugehen“, warnte Arno Kompatscher, der Landeshauptmann und damit Regierungschef in der auch in Deutschland beliebten Touristenregion in den Alpen.

Wegen der Entwicklung dürfte Südtirol in dem landesweit etablierten Ampelsystem in Kürze als „gelb“ eingestuft werden. Das würde zum Beispiel bedeuten, dass in Restaurants nur noch bis zu vier Personen aus unterschiedlichen Haushalten an einem Tisch sitzen können. Außerdem würde die Maskenpflicht auch im Freien wieder eingeführt.

Bislang stehen alle Regionen und autonomen Provinzen in Italien auf der niedrigsten Stufe „weiß“. „Orange“ und „rot“ haben dann heftige Auswirkungen für alle Bereiche des öffentlichen Lebens zur Folge.

Um die vierte Welle doch noch zu brechen, appelliert die Politik in Südtirol an die noch unwilligen Bürger, sich impfen zu lassen. Die Landesregierung beschloss zudem, von Donnerstag an allen Personen, deren bis dato letzte Impfung mindestens sechs Monate her ist, eine Auffrischungsdosis anzubieten.